Die deutschen Börsenschwergewichte haben im dritten Quartal 2024 deutlich weniger Gewinn erwirtschaftet als im Vorjahreszeitraum. Wie die Zeit berichtet, hat das Beratungsunternehmen EY die Quartalsbilanzen der 40 DAX-Unternehmen analysiert und einen Rückgang des Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 8,5 Prozent auf rund 35,9 Milliarden Euro festgestellt. Als Hauptgrund für diese Entwicklung wird die schwache Performance der Automobilindustrie genannt.
Besonders die im DAX notierten Autohersteller und -zulieferer mussten im dritten Quartal deutliche Einbußen hinnehmen. Laut EY verzeichneten sie einen Gewinneinbruch von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mathieu Meyer, Partner bei EY, sieht darin ein Symptom tieferliegender struktureller Probleme des Automobilstandorts Deutschland. Wie diverse Medien berichten, warnte er, dass die Rekordmargen der Nach-Corona-Zeit diese Probleme verdeckt hätten. Deutschland stehe in einem harten Wettbewerb mit Ländern, die eine günstigere Kostenstruktur aufweisen, was sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besonders negativ auswirke. Diese Aussage wurde unter anderem von der Rheinischen Post zitiert.
Trotz des allgemeinen Gewinnrückgangs konnten die DAX-Konzerne ihren Gesamtumsatz im dritten Quartal leicht steigern. Mit 438,5 Milliarden Euro lag der Umsatz um 1,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Diese positive Entwicklung ist laut EY vor allem auf die guten Ergebnisse der Finanzbranche zurückzuführen.
EY betont jedoch, dass nicht alle DAX-Konzerne von der negativen Entwicklung betroffen sind. Fast zwei Drittel (63 Prozent) der untersuchten Unternehmen konnten im dritten Quartal ein Umsatzplus verzeichnen, und mehr als die Hälfte (59 Prozent) erzielte einen höheren operativen Gewinn. Spitzenreiter beim Quartalsgewinn war erneut die Deutsche Telekom mit 6,1 Milliarden Euro, gefolgt von der Allianz (3,9 Milliarden Euro) und Siemens (2,9 Milliarden Euro). Siemens Energy und Bayer hingegen mussten operative Verluste hinnehmen. Diese Zahlen wurden unter anderem von der Schwäbischen Zeitung veröffentlicht.
Die unterschiedliche Entwicklung der einzelnen Branchen zeigt, dass die deutsche Wirtschaft derzeit einer heterogenen Situation gegenübersteht. Während einige Sektoren weiterhin wachsen und Gewinne erzielen, kämpfen andere mit erheblichen Herausforderungen. Die Entwicklung der Automobilindustrie wird in den kommenden Quartalen besonders im Fokus stehen, da sie einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtperformance des DAX hat.
Quellen:
```