Die Hochschule Anhalt hat kürzlich eine bedeutende Erweiterung ihrer internationalen Präsenz bekannt gegeben: Sie eröffnet eine Außenstelle in der kasachischen Stadt Almaty. Dies markiert einen wichtigen Schritt in der internationalen Zusammenarbeit im Bildungsbereich und stellt die Hochschule Anhalt als erste deutsche Institution dar, die eine staatliche Lizenz für den Unterricht nach deutschen Lehrplänen in Kasachstan erhält. Diese Entwicklung wurde im Rahmen eines Wirtschaftsforums in Astana, der Hauptstadt Kasachstans, bekannt gegeben, das von Bundeskanzler Olaf Scholz besucht wurde.
Die Hochschule Anhalt und die Almaty University of Power Engineering and Telecommunications (AUPET) haben bereits seit mehreren Jahren eine erfolgreiche Partnerschaft. Diese Zusammenarbeit umfasst unter anderem die Entwicklung von Doppelabschlussprogrammen, die es Studierenden ermöglichen, Abschlüsse sowohl von der Hochschule Anhalt als auch von der kasachischen Partnerhochschule zu erwerben. Die neue Außenstelle wird nun die Möglichkeit bieten, eine vollständige Lehre nach den Curricula der Hochschule Anhalt anzubieten, was die akademische und kulturelle Verbindung zwischen Deutschland und Kasachstan weiter vertiefen soll.
Ab dem Wintersemester 2025/26 werden zunächst 100 Studierende in den Fachrichtungen Elektro- und Informationstechnologie, Angewandte Informatik mit Schwerpunkt Künstliche Intelligenz sowie Biomedizintechnik immatrikuliert. Die kasachische Regierung übernimmt die Finanzierung der Studienplätze, was die Zugänglichkeit der Ausbildung für lokale Studierende erhöht. Die Hochschule Anhalt plant, das Studienangebot in den kommenden Jahren zu erweitern, um noch mehr Studierenden die Möglichkeit zu geben, von dieser internationalen Ausbildung zu profitieren.
Der Unterricht an der neuen Außenstelle wird zunächst von deutschen Dozenten geleitet. Diese werden in den kommenden Jahren durch kasachische Lehrkräfte unterstützt, die eine umfassende Weiterbildung an der Hochschule Anhalt absolvieren werden. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Qualität der Lehre zu sichern und eine nachhaltige akademische Infrastruktur in Kasachstan zu schaffen. Die Unterrichtssprache wird Englisch sein, jedoch werden intensive Deutschkurse angeboten, sodass Studierende, die über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, auch Teile ihres Studiums in Deutschland absolvieren können.
Die Studierenden, die an der Außenstelle der Hochschule Anhalt in Kasachstan studieren, werden die Möglichkeit haben, sowohl einen Bachelor- als auch einen Masterabschluss zu erwerben, der in beiden Ländern anerkannt wird. Dies ist ein wichtiger Aspekt, da es den Absolventen ermöglicht, ihre Karrierechancen sowohl in Deutschland als auch in Kasachstan zu verbessern. Die Hochschule Anhalt verfolgt mit diesem Ansatz das Ziel, die wissenschaftliche und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern zu stärken.
Die Eröffnung der Außenstelle in Kasachstan wird auch als strategischer Schritt angesehen, um die Beziehungen zwischen der deutschen und der kasachischen Wirtschaft zu fördern. Über 700 deutsche Unternehmen sind bereits in Kasachstan tätig und benötigen qualifizierte Fachkräfte. Durch die Ausbildung von Studierenden nach deutschen Standards wird erwartet, dass die Hochschule Anhalt eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung von hochqualifizierten Arbeitskräften spielt, die den Anforderungen des kasachischen Arbeitsmarktes gerecht werden.
Die Hochschule Anhalt setzt mit der Gründung ihrer Außenstelle in Kasachstan ein starkes Zeichen für die internationale Zusammenarbeit im Bildungsbereich. Diese Initiative wird nicht nur den Austausch von Wissen und Kultur fördern, sondern auch zur Entwicklung einer qualifizierten Fachkräftebasis in Kasachstan beitragen. Durch die enge Zusammenarbeit mit der kasachischen Regierung und den bestehenden Partnerschaften mit lokalen Hochschulen wird die Hochschule Anhalt ihre Rolle als bedeutender Akteur im Bereich der internationalen Hochschulbildung weiter festigen.
Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Trends, bei dem immer mehr deutsche Hochschulen internationale Kooperationen eingehen, um ihre Reichweite und ihren Einfluss in der globalen Bildungslandschaft zu erweitern. Die Hochschule Anhalt zeigt mit ihrem Engagement in Kasachstan, wie Bildung als Brücke zwischen Kulturen und Ländern dienen kann.
Quellen: dpa, Hochschule Anhalt
