Das in Hamburg laufende Modellprojekt „Housing First“ für Obdachlose hat sein Ziel, innerhalb von drei Jahren bis zu 30 Haushalten Wohnungen zu vermitteln, bereits vor dem geplanten Projektende im Juni 2025 erreicht. Wie die Sozialbehörde mitteilte, wurde die angestrebte Anzahl an vermittelten Wohnungen bereits jetzt übertroffen. Die Zeit berichtete darüber am 7. November 2024. Derzeit wird an der dauerhaften Implementierung des Konzepts gearbeitet.
Das Projekt, das seit Juli 2022 läuft und wissenschaftlich begleitet wird, basiert auf dem sogenannten Housing-First-Ansatz. Dieser sieht vor, obdachlosen Menschen unabhängig von etwaigen zusätzlichen Problemen wie Suchterkrankungen oder psychischen Belastungen, zunächst eine dauerhafte Wohnung zu bieten. Das Projekt konzentriert sich insbesondere auf Menschen, die bereits lange Zeit ohne Obdach sind und aufgrund vielfältiger Problemlagen durch die bestehenden Hilfsangebote nicht erreicht werden konnten.
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) betonte die Bedeutung des Projekts: „Housing First bietet ehemals obdachlosen Menschen, die über einen Leistungsanspruch verfügen, eine Wohnung, in der sie zur Ruhe kommen und Unterstützungsleistungen überhaupt erst annehmen können.“ Das Modellprojekt ermögliche es den Betroffenen, ihren Alltag mittelfristig selbstständig zu strukturieren und beispielsweise eine Arbeit aufzunehmen. Ähnliche positive Erfahrungen wurden, wie die B.Z. am 21.07.2020 berichtete, auch in Berlin mit dem "Housing First"-Projekt gemacht.
Umgesetzt wird das Hamburger Housing-First-Projekt von einem Trägerverbund, der aus dem Diakonischen Werk Hamburg, der Benno und Inge Behrens-Stiftung und dem Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost besteht. Der NDR berichtete am 01.11.2024, dass das Projekt aufgrund des großen Erfolgs erweitert werden soll.
Auch in Stuttgart wird das Projekt, wie die Stadt Stuttgart auf ihrer Webseite berichtet, erfolgreich umgesetzt und von der Stadt und der Vector Stiftung gefördert. Die SWR berichtete am 15.10.2024 über die positiven Erfahrungen mit dem Projekt in Stuttgart, welches dort unter dem Namen "Erstmal Wohnen" läuft.