19.10.2024
Flugchaos durch Verdi-Streik: Hunderte Lufthansa-Flüge gestrichen
Hunderte Lufthansa-Flüge wegen Verdi-Streiks ausgefallen Die Arbeitsniederlegung des Bodenpersonals bei der Deutschen Lufthansa hat zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Flugverkehrs geführt. Hunderte Flüge mussten gestrichen werden, was zu einer weitreichenden Disruption für Passagiere und die Fluggesellschaft führte. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu dem Warnstreik aufgerufen, um in den laufenden Tarifkonflikten mit der Lufthansa Druck auszuüben. Mehr als 100.000 Passagiere waren von den Ausfällen betroffen, und nur etwa jeder zehnte Flug konnte planmäßig starten. Der Streik begann am Montagabend und betraf anfänglich vor allem Beschäftigte in den Bereichen Technik, Logistik, Fracht und IT. Am Dienstag weitete sich die Arbeitsniederlegung auf das gesamte Bodenpersonal aus, einschließlich der Mitarbeiter an den Schaltern, den Flugsteigen und direkt am Flugzeug. Besonders stark betroffen waren die Drehkreuze München und Frankfurt, an denen der Großteil der Flugbewegungen stattfindet. Aber auch an anderen deutschen Flughäfen, darunter Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart, kam es zu zahlreichen Streichungen. Selbst an nicht direkt bestreikten Airports wie Hannover und Bremen wurden alle Lufthansa-Flüge von und nach Frankfurt und München gestrichen. Die Auswirkungen des Streiks waren erheblich. Die Lufthansa musste bereits am Montagabend in Frankfurt rund 100 Flugbewegungen streichen, um sicherzustellen, dass die Flugzeuge nach dem Streik-Ende am Mittwochmorgen wieder an den richtigen Orten verfügbar sind. Dennoch waren bereits für den Mittwoch erste Absagen im Flugplan verzeichnet. Hintergrund des Warnstreiks sind die anhaltenden Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal der Lufthansa. Verdi fordert für die mehr als 20.000 Beschäftigten 12,5 Prozent mehr Gehalt sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Lufthansa hatte zuletzt eine Laufzeit von 25 Monaten vorgeschlagen und eine Prämie sowie rund 10 Prozent mehr Gehalt angeboten, wobei die erste Erhöhung im Dezember 2024 erfolgen soll. Die Gewerkschaft hat die Notwendigkeit des erneuten Warnstreiks betont, da die Lufthansa in der vorangegangenen Verhandlungsrunde keine Anstalten gemacht habe, ihr Angebot nachzubessern. Verdi möchte nun bei den am Mittwoch angesetzten Verhandlungen einen Abschluss erreichen und betont, wie wichtig ein faires Angebot für die Beschäftigten sei, die aus der Corona-Zeit noch starken Nachholbedarf haben. Für Passagiere, die von den Flugausfällen betroffen waren, bedeutete der Warnstreik erhebliche Unannehmlichkeiten. Die Lufthansa bat Kunden, die Flüge storniert wurden, nicht zum Flughafen zu kommen, da Umbuchungsschalter nicht besetzt seien. Stattdessen wurden Möglichkeiten zur kostenlosen Online-Umbuchung sowie die Umwandlung von innerdeutschen Flügen in einen Bahn-Gutschein angeboten. Die Situation am Boden war für viele Fluggäste chaotisch. An den Flughäfen herrschte Verwirrung und Frust, während Reisende versuchten, alternative Transportmöglichkeiten zu finden oder ihre Reisen zu verschieben. Die Lufthansa und ihre Partnergesellschaften bemühten sich, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten und Kunden bei der Bewältigung der Streikfolgen zu unterstützen. Die weitere Entwicklung der Tarifverhandlungen bleibt abzuwarten. Die Gewerkschaft Verdi und die Lufthansa stehen nun vor der Herausforderung, eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden, um weitere Streiks zu vermeiden und den normalen Flugbetrieb wiederherzustellen.
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