19.10.2024
Steigende Impfbereitschaft gegen Mpox in Berlin
Nachfrage für Mpox-Impfstoff in Berlin stark gestiegen

Infektionskrankheiten: Nachfrage für Mpox-Impfstoff in Berlin stark gestiegen

Die Viruserkrankung Mpox, die auch als Affenpocken bekannt ist, hat in den letzten Monaten in Afrika besorgniserregende Ausmaße angenommen. Diese Situation hat auch in Berlin zu einem signifikanten Anstieg der Nachfrage nach Impfungen geführt. Laut Jascha Sallmann vom Bezirksamt Mitte werden derzeit wöchentlich etwa 20 bis 40 Personen im Berliner Zentrum für sexuelle Gesundheit gegen Mpox geimpft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass in Deutschland und insbesondere in Berlin keine vergleichbare Bedrohungslage besteht.

Aktuelle Situation und WHO-Warnung

Seit 2023 berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über einen Anstieg der Mpox-Infektionen in Afrika, insbesondere im Hinblick auf die neue Virusvariante Klade I, die möglicherweise gefährlicher ist als die bisher bekannten Varianten. In Deutschland wurden bislang keine Fälle der Klade I nachgewiesen, was die Gesundheitsbehörden beruhigt. Dennoch hat die WHO aufgrund der Ausbrüche in Zentralafrika die höchste Alarmstufe ausgerufen, was zu einem erhöhten Beratungsbedarf in der Bevölkerung geführt hat.

Beratungsbedarf und Risikogruppen

Der Beratungsbedarf im Zusammenhang mit Mpox hat seit der WHO-Meldung erheblich zugenommen. Die Gesundheitsbehörden arbeiten daran, die Verunsicherung in der Bevölkerung zu verringern. Das Impfangebot richtet sich insbesondere an Risikopatienten, darunter Männer, die Sex mit Männern haben und häufig wechselnde Partner haben. Diese Gruppe ist besonders betroffen, da sie ein höheres Risiko für eine Infektion aufweist.

Impfzahlen und Vergleich zu Vorjahren

In Berlin wurden seit Jahresbeginn bis zur letzten Woche 37 bestätigte Fälle von Mpox registriert. Im Vergleich zu den Zahlen aus dem Jahr 2022 ist dies eine relativ geringe Zahl, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) im aktuellen epidemiologischen Wochenbericht feststellt. Alle bisher nachgewiesenen Fälle gehören zur Klade II, die im Allgemeinen mit milderen Krankheitsverläufen assoziiert ist. Im Gegensatz dazu zeigen die bisherigen Erkenntnisse, dass Klade I tendenziell schwerere Verläufe verursacht.

Änderungen bei den Impfkosten

Eine wichtige Neuerung für Impfwillige in Berlin ist, dass ab dem 1. September 2024 keine Vorkasse mehr erforderlich ist. Versicherte Personen können sich den Impfschutz in einer Arztpraxis abholen, ohne die Kosten zunächst selbst tragen zu müssen. Dies ist das Ergebnis einer Einigung zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung und den Krankenkassen, die zuvor einen Vertrag über die Kostenübernahme vermissten.

Verfügbarkeit von Impfstoffen

Der Pockenimpfstoff Imvanex ist im Rahmen der Regelversorgung verfügbar. Für den Fall eines Impfstoffmangels hat das Land Berlin derzeit etwa 330 Packungen des in der EU nicht zugelassenen Impfstoffes Jynneos auf Lager. Diese Dosen sind jedoch Eigentum des Bundes und stehen Berlin nicht uneingeschränkt zur Verfügung.

Übertragungswege des Mpox-Virus

Mpox wird hauptsächlich durch engen Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen, insbesondere beim Geschlechtsverkehr, engen Umarmungen, Massagen und Küssen. Die Ansteckungsgefahr besteht vor allem bei infizierten Personen, die sichtbare Symptome wie Ausschläge, Wunden oder Schorf aufweisen. Der Name Mpox stammt von dem englischen Begriff Monkeypox, da das Virus ursprünglich bei Affen identifiziert wurde.

Fazit

Insgesamt zeigt die steigende Nachfrage nach Mpox-Impfungen in Berlin, dass die Bevölkerung aufmerksam auf die Entwicklungen in Afrika reagiert und sich proaktiv um ihren Gesundheitsschutz bemüht. Die Gesundheitsbehörden sind bestrebt, die Bevölkerung umfassend zu informieren und den Zugang zu Impfungen zu erleichtern, insbesondere für Risikogruppen.

Quellen: Zeit Online, Der Tagesspiegel, rbb24.

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