Inklusion in hessischen Kindertagesstätten: Wege zur gleichberechtigten Teilhabe
Das Ziel der Inklusion in Kitas ist die gleichberechtigte Teilhabe aller Kinder, unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen. Die Umsetzung dieses Anspruchs gestaltet sich in Hessen vielfältig, wie die "Zeit" am 28. November 2024 berichtete. Von der Integration von Gebärdensprache bis hin zu speziell auf Kinder mit Mehrfachbeeinträchtigungen zugeschnittenen Kleingruppen werden verschiedene Ansätze verfolgt, um gemeinsames Lernen und Leben für alle Kinder zu ermöglichen.
Die Kita Nordshausen in Kassel, so die "Zeit", dient als Beispiel für gelungene Inklusion. Dort werden Kinder mit Mehrfachbeeinträchtigungen in einer inklusiven Kleingruppe, der sogenannten "Klik-Gruppe", betreut. Diese Gruppe bietet sowohl einen geschützten Raum mit individueller Förderung als auch die Möglichkeit zur Teilnahme an den Angeboten der Regelgruppe. Ein flexibler Tagesablauf trägt zum Wohlbefinden der Kinder bei und vermeidet negative Erfahrungen. Dieses Modell verdeutlicht, wie gezielte Förderung und flexible Strukturen die Teilhabe von Kindern mit besonderen Bedürfnissen unterstützen.
Das Modellprojekt "heki - Hessische Kindertagesstätten inklusiv" unterstreicht ebenfalls die Bedeutung der individuellen Bedürfnisse. Auf der Projektwebsite wird betont, dass Inklusion die Schaffung von Strukturen erfordert, die allen Kindern, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen, gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen. Der Austausch von Best-Practice-Beispielen und die Entwicklung gemeinsamer Lösungen werden durch die Zusammenarbeit von Modell-Kitas in einer Arbeitsgruppe gefördert.
Auch Johannes Schulz, Leiter des mobilen Inklusionsdienstes "Känguru Mobil" in Wiesbaden, thematisiert die Herausforderungen der Inklusion, insbesondere den Fachkräftemangel. Wie die Süddeutsche Zeitung am 28. November 2024 berichtete, unterstützt der Dienst Kitas mit einem multiprofessionellen Team bei der Betreuung und Förderung von Kindern mit Beeinträchtigungen. Die hohe Nachfrage und die langen Wartezeiten verdeutlichen den dringenden Bedarf an qualifiziertem Personal für die praktische Umsetzung von Inklusion.
Neben der individuellen Förderung spielt die Einbeziehung der gesamten Kita-Gemeinschaft eine entscheidende Rolle. Die Kulturkita Grüne Soße in Frankfurt integriert beispielsweise Gebärdensprache in den Kita-Alltag, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete. Durch spielerisches Lernen und den Einsatz von "Talking Hands" werden alle Kinder mit der Gebärdensprache vertraut gemacht, was die Kommunikation erleichtert. Dieses Beispiel zeigt, dass Inklusion nicht nur Kindern mit besonderen Bedürfnissen zugutekommt, sondern die gesamte Kita-Gemeinschaft bereichert.
Die Teilhabe Wetterau gGmbH betreibt in Friedberg die inklusive Kita Sonnenschein. Auf ihrer Website wird die Vielfalt der Kinder als Bereicherung hervorgehoben und die individuelle Betreuung und Förderung jedes einzelnen Kindes betont. Die Kita arbeitet mit geschlossenen Gruppen und einem höheren Personalschlüssel, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Ergänzt wird das Angebot durch zusätzliche Leistungen wie Krankengymnastik, Ergotherapie und Logopädie.
Das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) unterstützt die Finanzierung der Teilhabe von Kindern aus einkommensschwachen Familien. Die Lehrkräfteakademie Hessen informiert auf ihrer Website über die Leistungen des Pakets, die unter anderem die Kosten für die Mittagsverpflegung, Schulbedarf und Freizeitaktivitäten abdecken. Das BuT-Paket trägt zur Chancengleichheit bei und ermöglicht allen Kindern die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Die Umsetzung von Inklusion in hessischen Kitas ist ein kontinuierlicher Prozess, der vom Engagement, der Flexibilität und der Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten lebt. Die verschiedenen Beispiele verdeutlichen, dass durch individuelle Förderung, die Einbeziehung der gesamten Kita-Gemeinschaft und die Unterstützung durch Förderprogramme wie das BuT-Paket, Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen, spielen und aufwachsen können.
Quellen:
- Zeit Online: [https://www.zeit.de/news/2024-11/28/wie-inklusion-in-hessens-kitas-gelebt-wird](https://www.zeit.de/news/2024-11/28/wie-inklusion-in-hessens-kitas-gelebt-wird)
- Süddeutsche Zeitung: [https://www.sueddeutsche.de/leben/teilhabe-ermoeglichen-wie-inklusion-in-hessens-kitas-gelebt-wird-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241128-930-301489](https://www.sueddeutsche.de/leben/teilhabe-ermoeglichen-wie-inklusion-in-hessens-kitas-gelebt-wird-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241128-930-301489)
- heki - Hessische Kindertagesstätten inklusiv: [https://hessische-kitas-inklusiv.de/](https://hessische-kitas-inklusiv.de/)
- Teilhabe Wetterau: [https://teilhabe-wetterau.de/unsere-angebote-fuer-teilhabe/kleinkinder/](https://teilhabe-wetterau.de/unsere-angebote-fuer-teilhabe/kleinkinder/)
- Lehrkräfteakademie Hessen: [https://lehrkraefteakademie.hessen.de/schulverpflegung-und-ernaehrungsbildung/fachinformationen-und-praxisorientierte-hilfen/fachinformationen-und-praxisnahe-hilfen/bildung-und-teilhabe](https://lehrkraefteakademie.hessen.de/schulverpflegung-und-ernaehrungsbildung/fachinformationen-und-praxisorientierte-hilfen/fachinformationen-und-praxisnahe-hilfen/bildung-und-teilhabe)
- gemeinsamleben-hessen: [https://gemeinsamleben-hessen.de/de/inklusive-beratung-und-koordination/bildung/recht-auf-bildung-bei-ge](https://gemeinsamleben-hessen.de/de/inklusive-beratung-und-koordination/bildung/recht-auf-bildung-bei-ge)