19.10.2024
Jakob Schubert Einblicke in den Klettersport und seine Olympischen Träume
Kletterweltmeister Jakob Schubert

Kletterweltmeister Jakob Schubert: „Du musst dir sagen, du bist das heftigste Gerät“

Jakob Schubert, der vielfach ausgezeichnete Kletterweltmeister aus Österreich, hat sich im Vorfeld der Olympischen Spiele 2024 in Paris als eine der wichtigsten Figuren im Klettersport etabliert. Mit seiner beeindruckenden Karriere und seinen einzigartigen Ansichten über den Sport bietet Schubert einen tiefen Einblick in die Welt des Kletterns. In diesem Artikel beleuchten wir seine Perspektiven, Trainingsstrategien und die Bedeutung der Gemeinschaft im Klettern.

Die soziale Dimension des Kletterns

In einem Interview betont Schubert die Wichtigkeit der Gemeinschaft im Klettern. „Die Sportart zeichnet sich dadurch aus, dass sie sehr sozial ist“, erklärt er. „Fast alle von uns sind so aufgewachsen, dass wir im Team trainieren und gemeinsam mit Freunden bouldern oder Vorstieg klettern. So macht es am meisten Spaß.“ Diese soziale Komponente ist für Schubert entscheidend, da sie nicht nur den Spaß am Sport erhöht, sondern auch den Lernprozess fördert.

„Wenn man versucht, ein Rätsel zu lösen, und man ist zu fünft, wird man sich leichter tun, es zu lösen“, sagt er. Jeder bringt seine eigenen Stärken und Schwächen ein, was zu einem effizienteren Lernprozess führt. In der Welt des Boulderns, wo es oft darum geht, komplexe Bewegungen zu erlernen, ist diese Zusammenarbeit von unschätzbarem Wert. Schubert und seine Mitstreiter trainieren regelmäßig gemeinsam, um gegenseitig von ihren Erfahrungen und Techniken zu profitieren.

Der Spagat zwischen Individualismus und Teamgeist

Obwohl das Klettern oft als individueller Sport wahrgenommen wird, sieht Schubert die Balance zwischen Individualismus und Gemeinschaft als essenziell an. „Als Topathleten planen wir auch auf der großen Bühne die Route gemeinsam“, erklärt er. Diese Zusammenarbeit und der Austausch von Ideen sind nicht nur hilfreich, sondern notwendig, um in einem so anspruchsvollen Sport wie dem Klettern erfolgreich zu sein.

Die Herausforderungen, die das Klettern mit sich bringt, erfordern nicht nur körperliche Stärke, sondern auch mentale Robustheit. Schubert spricht darüber, wie wichtig es ist, sich selbst zu motivieren: „Du musst dir sagen, du bist das heftigste Gerät.“ Mit dieser Einstellung gelingt es ihm, auch in stressigen Wettkampfsituationen einen klaren Kopf zu bewahren.

Effizienz und Technik am Fels

Ein zentraler Aspekt von Schuberts Training ist die Effizienz. „Effizienz am Fels ist entscheidend“, betont er. „Je besser du die Bewegungen beherrschst, desto weniger Energie verbrauchst du und desto länger kannst du durchhalten.“ Dies gilt besonders in Wettkampfsituationen, wo jeder Zug und jede Entscheidung über Sieg oder Niederlage entscheiden kann.

Schubert ist bekannt dafür, dass er sich intensiv mit den Techniken des Kletterns auseinandersetzt. Er analysiert seine Leistungen, um Schwächen zu identifizieren und gezielt daran zu arbeiten. „Mein größter Kritiker bin ich selbst“, erzählt er. „Es geht darum, Fehler zu erkennen und daran zu arbeiten, damit Schwächen beim nächsten Mal nicht bestraft werden.“ Diese Selbstreflexion ist ein Schlüssel zu seinem Erfolg und zeigt, wie ernst er seinen Sport nimmt.

Das Training: Disziplin und Leidenschaft

Jakob Schubert trainiert fünf Mal pro Woche in der Kletterhalle, wobei er oft nach Gefühl und Motivation trainiert. „Der Bewegungsdrang ist unbändig“, sagt er. „Wäre ich nicht Kletterer geworden, dann wahrscheinlich Profi-Fußballer oder in einer logischen Disziplin wie Mathematik oder Physik.“ Diese Leidenschaft für Bewegung und Herausforderung zieht sich durch sein ganzes Leben und wird durch seine Disziplin verstärkt.

Die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Paris 2024 ist für Schubert ein zentrales Ziel. Nach seinem Erfolg bei den Weltmeisterschaften in Bern 2023 und der Bronzemedaille in Tokio ist der Druck hoch, erneut zu glänzen. „Ich möchte in den exklusiven '9c-Club' aufgenommen werden“, verrät er. Dieses Ziel zeigt seine Ambitionen, sowohl im Wettkampf als auch in der Felskletterei neue Höhen zu erreichen.

Die Bedeutung der Olympischen Spiele

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind für Schubert nicht nur ein Wettkampf, sondern ein Höhepunkt seiner Karriere. „Es ist wichtig, sich auf diese Bühne vorzubereiten“, erklärt er. „Die Olympischen Spiele sind das größte Event, das es im Sport gibt, und ich möchte mein Bestes geben.“ Schubert ist sich der Bedeutung dieses Ereignisses bewusst und sieht es als Chance, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

„Die Vorbereitungen sind intensiv und erfordern viel Disziplin“, sagt er. „Es gibt viele steinige Zwischenstopps auf dem Weg dorthin, aber ich bin bereit, alles zu geben.“ Die mentalen und physischen Herausforderungen, die mit der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele verbunden sind, sind enorm, aber Schubert ist fest entschlossen, diese Hürden zu überwinden.

Fazit

Jakob Schubert ist nicht nur ein herausragender Athlet, sondern auch ein bemerkenswerter Botschafter für den Klettersport. Sein Fokus auf Gemeinschaft, Effizienz und persönliche Entwicklung hebt ihn von anderen Athleten ab. Mit seinem Ziel, bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 zu brillieren, zeigt er, dass er bereit ist, alles zu geben, um seine Träume zu verwirklichen. Schubert bleibt eine inspirierende Figur im Sport und ein Beispiel dafür, wie Leidenschaft und Engagement zu großem Erfolg führen können.

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