3.12.2024
Junge Alternative Zukunftspläne der AfD für ihre Jugendorganisation

Umbau der Jungen Alternative: Strategische Neuausrichtung oder Distanzierung?

Die Zukunft der Jungen Alternative (JA), der Jugendorganisation der AfD, ist Gegenstand intensiver Diskussionen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, plant die AfD-Führung eine Umstrukturierung der JA. Ziel dieser Umgestaltung könnte eine stärkere Kontrolle der Partei über ihren Nachwuchs sein, möglicherweise auch, um die JA angesichts der Beobachtung durch den Verfassungsschutz besser zu schützen.

Die JA steht aufgrund ihrer radikalen Rhetorik und Aktionen immer wieder in der Kritik. Die FAZ berichtet von Vorfällen wie „Abschiebesongs“ auf Wahlpartys und Demonstrationen mit dem Slogan „Die ganze Nation will Remigration!“, die von Kritikern als rechtsextrem eingestuft werden. Laut FAZ stehen einige JA-Mitglieder sogar unter Terrorverdacht. Der Verfassungsschutz beobachtet die Organisation bundesweit, und in einigen Bundesländern wird sie als gesichert rechtsextrem eingestuft.

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet, die AfD-Spitze erwäge die Gründung einer neuen Jugendorganisation, die sich am Modell der Jungsozialisten (Jusos) in der SPD orientiert. Jedes AfD-Mitglied unter 36 Jahren wäre dann automatisch auch Mitglied der Jugendorganisation. Dieses Modell würde die JA enger an die Partei binden und der AfD-Führung mehr Einfluss auf Personalentscheidungen und disziplinarische Maßnahmen geben. Der Deutschlandfunk weist darauf hin, dass die JA derzeit als Verein organisiert ist und somit relativ unabhängig von der AfD agieren kann. Eine engere Anbindung könnte diesen Handlungsspielraum einschränken.

Die tagesschau analysiert, ob die AfD sich tatsächlich von der JA trennen will oder ob es sich um eine strategische Neuausrichtung handelt. Die JA sei zwar wichtig für die Mobilisierung junger Wähler, so die tagesschau, aber die Partei befürchte möglicherweise negative Auswirkungen der JA auf ihr Image, insbesondere im Hinblick auf ein mögliches Parteiverbotsverfahren. AfD-Chefin Alice Weidel betonte gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio jedoch, die Entscheidung zur Neugründung einer Jugendorganisation habe nichts mit der Beobachtung durch den Verfassungsschutz zu tun.

Die Deutsche Welle (DW) berichtet über die Radikalisierung innerhalb der JA und zitiert das Verwaltungsgericht Köln, das die Organisation als „gesichert extremistische Bestrebung“ eingestuft hat. Die DW verweist auf die Verwendung rechtsextremer Symbole und die engen Verbindungen zu bekannten Rechtsextremisten. Die „WELT“ berichtet, der geplante Umbau der JA stoße intern auf Widerstand, biete aber auch Vorteile für die Jugendorganisation selbst, da sie so besser in die Partei integriert und Fehlverhalten von Mitgliedern sanktioniert werden könnte.

Die Stuttgarter Zeitung berichtet über die Diskussionen in den Bundestagsfraktionen über einen möglichen Antrag auf ein AfD-Verbot. Die Grünen betonen die Notwendigkeit eines solchen Antrags, während die Union rechtliche und politische Bedenken äußert. Die AfD selbst sieht den Antrag als undemokratisch an.

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