Immer mehr Hochschulabsolventen entscheiden sich direkt nach dem Studium für die Selbstständigkeit und gründen ein eigenes Unternehmen. Sie wählen den risikoreichen, aber potenziell lohnenden Weg des Unternehmertums anstelle einer vermeintlich sicheren Karriere in etablierten Konzernen. Dieser Trend verstärkt sich laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) seit einigen Jahren. Als Beispiel nennt die FAZ Timon Gregg, Absolvent eines Philosophie-, Politik- und Wirtschaftsstudiums, der mit 23 Jahren bereits CEO seines eigenen Start-ups ist. Er begründete seine Entscheidung gegenüber der FAZ mit dem Wunsch nach Veränderung: „Hier kann man echt viel verändern.“ Gregg empfand die Arbeitsweise in traditionellen Unternehmen als zu schwerfällig und wenig ambitioniert.
Der Weg zur Unternehmensgründung ist jedoch nicht immer geradlinig. Wie die FAZ weiter berichtet, fehlte auch Gregg nach seinem Bachelorabschluss zunächst eine konkrete Geschäftsidee und Mitgründer. Diese Erfahrung ist für viele junge Gründer typisch. Die Suche nach der passenden Idee und dem richtigen Team kann langwierig und anspruchsvoll sein.
Die Motive für die Gründung direkt nach dem Studium sind vielfältig. Der Wunsch nach Selbstverwirklichung, die Umsetzung eigener Ideen und die damit verbundene Gestaltungsfreiheit spielen eine zentrale Rolle. Die fortschreitende Digitalisierung und die dadurch sinkenden Gründungskosten erleichtern den Schritt in die Selbstständigkeit zusätzlich. Wie Robin Sudermann, CEO und Co-Founder der talentsconnect AG, in einem LinkedIn-Artikel ausführt, ist die Motivation oft auch durch einen inneren Antrieb und die Leidenschaft für das Unternehmertum geprägt. Sudermann hebt die Bedeutung von lebenslangem Lernen und einem respektvollen Umgang mit Mitarbeitern auf Augenhöhe hervor.
Der Weg an die Spitze eines Unternehmens ist jedoch steinig. Sudermann bezeichnet sich selbst als „CEO in Ausbildung“ und unterstreicht die Bedeutung von Mentoren und der Erkenntnis eigener Schwächen („Blind Spots“). Die Bereitschaft, Fehler zu machen und daraus zu lernen, ist ebenfalls unerlässlich. Sudermanns Ansatz, sich regelmäßig mit seinen Mitarbeitern auszutauschen und deren Perspektive einzunehmen, verdeutlicht den Wert von Teamarbeit und offener Kommunikation.
Junge CEOs stehen vor großen Herausforderungen. Neben der Entwicklung einer tragfähigen Geschäftsidee und dem Aufbau eines funktionierenden Teams müssen sie sich auch mit Finanzierung, Marketing und Personalführung auseinandersetzen. WiWi-Treff.de berichtet, dass Personaler bei der Einstellung von Absolventen großen Wert auf Praxiserfahrung legen. Diese fehlt jungen Gründern häufig. Umso wichtiger ist es, sich bereits während des Studiums durch Praktika, Werkstudententätigkeiten oder die Mitarbeit in studentischen Initiativen praktische Kenntnisse anzueignen.
Auch die Bedeutung von Soft Skills darf nicht unterschätzt werden. Laut WiWi-Treff.de sind Soft Skills wie Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und Flexibilität für Arbeitgeber wichtiger als fachliches Wissen. Auch Sudermann betont in seinem LinkedIn-Beitrag Werte wie Fairness, Anerkennung und Teamgeist. Diese Eigenschaften sind auch für junge CEOs essenziell.
Die Gründung eines Unternehmens direkt nach dem Studium ist eine mutige Entscheidung mit großen Chancen, aber auch erheblichen Herausforderungen. Eine gründliche Vorbereitung, die idealerweise bereits im Studium beginnt, ist entscheidend für den Erfolg. Die Kombination aus fachlichem Wissen, praktischer Erfahrung und ausgeprägten Soft Skills bildet das Fundament für eine erfolgreiche Karriere als junger CEO.
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