1.12.2024
Kaufkraft in Niedersachsen Ländliche Regionen führen Ranking an

Überraschung im Kaufkraft-Ranking: Niedersachsens ländliche Gebiete stärker als Wolfsburg

Wie die Zeit am 1. Dezember 2024 berichtete, präsentiert eine aktuelle Kaufkraftanalyse unerwartete Ergebnisse für Niedersachsen. Nicht die großen Städte, sondern ländliche Regionen führen das Ranking an. An der Spitze steht der Landkreis Harburg, gefolgt von Helmstedt und Diepholz. Wolfsburg, bekannt für seine hohen Durchschnittseinkommen, erreicht nur Platz 12.

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) berücksichtigte für die Untersuchung neben den Pro-Kopf-Einkommen auch die regionalen Lebenshaltungskosten. Wolfsburg erzielt zwar mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 26.669 Euro den dritthöchsten Wert in Niedersachsen, jedoch schneiden andere Landkreise aufgrund deutlich geringerer Lebenshaltungskosten besser ab.

Das Emsland dient als Beispiel: Dort verdienen die Einwohner zwar durchschnittlich 1.340 Euro weniger pro Jahr als in Wolfsburg, können sich aber dank niedrigerer Preise – 5,5 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt – deutlich mehr leisten. Harburg, der Spitzenreiter, verzeichnet mit 28.829 Euro das höchste Durchschnittseinkommen Niedersachsens, muss aber gleichzeitig auch die höchsten Preise verkraften, die 2,4 Prozent über dem Bundesschnitt liegen. Wie stern.de am 1. Dezember 2024 berichtete, spielen die regionalen Kosten eine entscheidende Rolle für den tatsächlichen Wohlstand.

Die günstigsten Lebenshaltungskosten finden sich in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Holzminden (8,8 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt). Allerdings sind dort auch die Einkommen vergleichsweise niedrig. Emden und Wilhelmshaven bilden das Schlusslicht in Niedersachsen, sowohl hinsichtlich des Einkommens als auch der Kaufkraft. Auch Bremerhaven liegt bei beiden Kriterien nur knapp davor. Die niedrigen Lebenshaltungskosten in diesen Städten können die geringen Einkommen nicht ausgleichen.

Das IW sieht die Wohnkosten als Hauptfaktor für die regionalen Preisunterschiede. Abgesehen von den Wohnkosten sind die Unterschiede zwischen den teuersten und günstigsten Regionen gering. Die Berechnungen des IW basieren auf Einkommensdaten der statistischen Ämter des Bundes und der Länder aus dem Jahr 2022 sowie einem eigenen regionalen Preisindex aus dem Jahr 2023, der auf Millionen teilweise automatisiert erhobener Daten basiert. Ähnliche Ergebnisse zeigen sich auch in anderen Bundesländern, wie zum Beispiel Nordrhein-Westfalen, wo der Kreis Olpe und der Hochsauerlandkreis die höchste Kaufkraft aufweisen, wie das Mindener Tageblatt am 1. Dezember 2024 berichtete.

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