Neu-Nationalspieler Tim Kleindienst war der entscheidende Mann beim wichtigen 3:2 (1:1)-Sieg von Borussia Mönchengladbach gegen seinen früheren Verein 1. FC Heidenheim. Mit seinen beiden Toren im zweiten Durchgang drehte der Stürmer die Partie zugunsten der Borussia und sorgte für etwas Ruhe im Umfeld des umstrittenen Trainers Gerardo Seoane, wie die F.A.Z. berichtet.

Dabei begann die Partie für die Gladbacher denkbar schlecht. Bereits in der 12. Minute brachte Leonardo Scienza die Gäste in Führung. Ko Itakura konnte zwar noch vor der Pause ausgleichen (22.), doch die Borussia tat sich lange Zeit schwer gegen die kompakten Heidenheimer.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit kamen die Gäste besser ins Spiel und hatten durch Adrian Beck sogar die Chance zur erneuten Führung. Doch dann schlug die Stunde von Tim Kleindienst. Mit einem sehenswerten Hackentrick brachte er die Borussia in Führung (62.), bevor er zehn Minuten später per Foulelfmeter gegen seinen Freund und Trauzeugen Kevin Müller im Tor der Heidenheimer auf 3:1 erhöhte.

„Es gibt für den Trainer kein Ultimatum“, hatte Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus vor dem richtungsweisenden Spiel bei Sky betont. Im Vergleich zur 1:2-Niederlage beim FC Augsburg veränderte Seoane seine Mannschaft auf fünf Positionen. Neben dem verletzten Luca Netz fehlte auch Kevin Stöger in der Startelf. Für ihn stürmte Kleindienst erstmals gegen seinen Ex-Klub.

Der nach seiner Verletzungspause genesene Franck Honorat (2.) und Marvin Friedrich (3.) vergaben erste Chancen für die schwungvoll agierenden Gastgeber – was sich schnell rächte. Einen Distanzschuss von Jan Schöppner lenkte Torwart Moritz Nicolas nur unglücklich zur Seite, Scienza verwandelte den Abpraller aus spitzem Winkel. „Wir wollen euch kämpfen sehen“, skandierten die Borussia-Anhänger.

Und die Gladbacher reagierten stark, Itakura traf zum 1:1. In der Folge blieben die Gastgeber tonangebend, erspielten sich quasi im Minutentakt mit tollen Kombinationen Möglichkeiten. Bei einem Kopfball von Robin Hack reagierte FCH-Keeper Kevin Müller glänzend (26.).

Mönchengladbach dominierte weiter die Begegnung, Heidenheim schaffte nur selten Entlastung. Vor allem Kleindienst und Honorat sorgten immer wieder für Wirbel – zur Pause fehlte einzig der Führungstreffer.

Marvin Pieringer konnte in der 80. Minute zwar noch per Handelfmeter verkürzen, doch am Ende brachte die Borussia den knappen Vorsprung über die Zeit. Durch den Sieg klettert Mönchengladbach ins Tabellenmittelfeld und lässt die Abstiegsplätze erst einmal hinter sich. Heidenheim bleibt nach der Niederlage im Mittelfeld der Tabelle stecken.

Das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub war für Tim Kleindienst natürlich etwas Besonderes. „Es war ein komisches Gefühl, gegen meine alten Kollegen zu spielen“, sagte der Stürmer nach der Partie. „Aber ich bin Profi und wollte unbedingt gewinnen.“

Auch Heidenheims Trainer Frank Schmidt zeigte sich als fairer Verlierer. „Wir haben heute gegen eine starke Gladbacher Mannschaft verloren“, sagte Schmidt. „Aber ich bin stolz auf meine Mannschaft, die bis zum Schluss gekämpft hat.“

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