Die private Kunstsammlung des im August verstorbenen Ausstellungsmachers Kasper König ist in Köln für rund sechs Millionen Euro versteigert worden. Wie das Auktionshaus Van Ham mitteilte, wechselten insgesamt 250 Werke den Besitzer. Die Verkaufsquote nach Wert lag bei 234 Prozent. Die Auktion startete am Dienstagabend und stieß auf große Resonanz.
König, der am 9. August nach längerer Krankheit im Alter von 80 Jahren in Berlin verstarb, hatte den Verkauf seiner Sammlung bereits 2023 selbst in die Wege geleitet. Der vielfach ausgezeichnete Kunstprofessor, der von 2000 bis 2012 Direktor des Museum Ludwig in Köln war, galt als einer der herausragendsten Kunstkenner Deutschlands.
Laut Van Ham war der Auktionssaal gut gefüllt mit Interessenten und Bietern aus ganz Europa, aber auch aus Amerika und Japan. Die Auktion habe „so ein großes und positives Feedback erhalten“ wie keine andere im laufenden Jahr, so das Auktionshaus.
Den höchsten Preis erzielte das Gemälde „May 7, 1967“ des japanischen Konzeptkünstlers On Kawara mit gut einer Million Euro. Der Schätzpreis lag zwischen 500.000 und 700.000 Euro. Eine Bleistiftzeichnung von Caspar David Friedrich für eine Waldstudie, auf der er für die spätere farbliche Umsetzung des Lichteinfalls Zahlen notierte, wurde für 66.000 Euro verkauft. Ein Kleiderständer mit dem Titel „Ghost Wardrobe for M.M.“ des Pop-Art-Künstlers Claes Oldenburg, der in Königs Schlafzimmer stand, kam auf 343.000 Euro.
König war auch für seine Unabhängigkeit und Unbestechlichkeit bekannt. In einem Video auf der Website von Van Ham sagte er, er habe sich immer „eine sehr große professionelle Distanz“ bewahrt und nie die Freundschaft zu Künstlern gesucht. „Meine Beziehung zu der Kunst und auch zu den Künstlern dann lief immer über die Inhalte.“
Erst habe ein bestimmtes Werk sein Interesse erregt, und dann habe er unter Umständen Kontakt zu dem Künstler aufgenommen, um Näheres darüber zu erfahren. In dem Video sagte König auch, dass sein Verhältnis zu Kunstwerken in seinem Besitz „vollkommen unsentimental“ sei und er sich deshalb auch gut davon trennen könne.
Quelle: dpa, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunstmarkt/kasper-koenigs-sammlung-fuer-sechs-millionen-versteigert-110024463.html
