October 4, 2024
Zugang zu Sozialwohnungen: Niedersachsen hebt Einkommensgrenzen an

Mehr Menschen sollen Zugang zu Sozialwohnungen erhalten

Die Landesregierung in Niedersachsen plant, die Einkommensgrenze für den Bezug von Sozialwohnungen zu erhöhen. Dies würde bedeuten, dass mehr Menschen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein (WBS) hätten, wie die «Hannoversche Allgemeine Zeitung» berichtet. Demnach sollen künftig 40 Prozent der Haushalte – und damit auch solche mit mittlerem Einkommen – Anspruch auf eine Sozialwohnung haben. Die Einkommensgrenze für Einpersonenhaushalte soll von jährlich 17.000 auf 21.250 Euro steigen. Bei zwei Personen soll sie von 23.000 auf 28.750 Euro und für jede weitere Person im Haushalt von 3.000 auf 3.750 Euro zusätzlich angehoben werden.

Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hält die aktuellen Einkommensgrenzen für nicht mehr zeitgemäß. «Die Einkommensgrenzen für geförderten Wohnraum sind nicht mehr zeitgemäß», sagte er der Zeitung. Wohnen werde für viele Menschen zunehmend teurer. Die Einkommensgrenzen seien zuletzt 2010 angehoben worden. 

Die Opposition und Verbände sehen die Pläne kritisch. «Was wir benötigen, sind mehr Wohnungen, um den Druck auf den Wohnungsmarkt zu verringern, und dann erst mehr Anspruchsberechtigte», sagte der CDU-Baupolitiker Christian Frölich der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung». 

Der Bestand an geförderten Sozialwohnungen ist in Niedersachsen in den vergangenen Jahren stark gesunken. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 gab es laut Bauministerium nur noch rund 51.250 dieser Wohnungen – knapp 1.400 weniger als ein Jahr zuvor. Ende 2016 gab es noch mehr als 85.000 Wohnungen.

Quelle: dpa Niedersachsen (https://www.zeit.de/news/2024-10/04/mehr-menschen-sollen-zugang-zu-sozialwohnungen-erhalten)

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