Ab Dezember 2026 wird sich das Bahnreisen in Nord- und Westsachsen deutlich verändern. Wie die Zeit am 23. Oktober 2024 berichtete, übernimmt dann das Eisenbahnverkehrsunternehmen Die Länderbahn GmbH den Betrieb auf den Strecken und plant umfangreiche Neuerungen.
Eugen Rubinstein, einer der Geschäftsführer der Länderbahn, betonte bei der Vorstellung der Pläne in Neumark (Vogtlandkreis) die positiven Auswirkungen für Reisende: «Insbesondere Reisende aus der Region Südwestsachsen werden davon profitieren. Die Bahnverbindung nach Leipzig und Halle wird sich deutlich komfortabler gestalten.»
Die Länderbahn, ein Tochterunternehmen der italienischen Staatsbahn und Teil der Netinera-Gruppe, erhielt den Zuschlag für den Betrieb des Streckenabschnitts für die kommenden 12 Jahre im Rahmen eines Losverfahrens. Zuvor war die DB Regio Südost für den Streckenabschnitt verantwortlich.
Im Zuge der Betriebsübernahme plant die Länderbahn umfangreiche Investitionen in neue Züge und Streckeninfrastruktur. Bis 2026 sollen 41 batteriebetriebene Fahrzeuge des Typs Mireo von Siemens für 250 Millionen Euro angeschafft werden. Die dreiteiligen Züge sollen Platz für 300 Sitzplätze bieten und mit Annehmlichkeiten wie kostenfreiem WLAN, barrierefreiem Zugang, modernen Lademöglichkeiten für mobile Geräte und zahlreichen Türen für einen zügigen Ein- und Ausstieg ausgestattet sein.
Mit den neuen Zügen und einem dichteren Takt sollen jährlich 6,1 Millionen Zugkilometer auf den Strecken zurückgelegt werden. Die Fahrzeit von Plauen zum Flughafen Halle-Leipzig soll durch die neuen Direktverbindungen ohne Umsteigen auf 105 Minuten verkürzt werden.
Die neuen Verbindungen sollen als S-Bahn-Betrieb geführt werden. Von Plauen und Reichenbach aus soll dann im Gegensatz zu jetzt wieder ein umsteigefreies Fahren Richtung Leipzig und Halle im Zwei-Stunden-Takt möglich sein, ab Zwickau sogar stündlich.
Robert Aschenbrenner aus der Projektleitung der Länderbahn hob die Vorteile des neuen Angebots hervor: «Die Züge fahren dann öfter. Zwischen Borna, Leipzig und Halle sogar alle dreißig Minuten.» Durch die Anbindung an den Leipziger City-Tunnel werde den Fahrgästen ein direkter Ausstieg in der Leipziger Innenstadt ermöglicht.
Um den Betrieb der neuen Verbindungen zu gewährleisten, plant die Länderbahn, 350 neue Mitarbeiter einzustellen. Gesucht werden vor allem Fahr- und Servicepersonal. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 1.000 Mitarbeiter.
Mit den geplanten Neuerungen erhofft sich die Länderbahn eine Steigerung der Attraktivität des Bahnfahrens in der Region.
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