8.11.2024
Leere Lehrstühle Anhaltende Vakanzen an deutschen Hochschulen
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Zahlreiche Professuren an deutschen Hochschulen unbesetzt

Auch nach Semesterstart sind an vielen deutschen Hochschulen noch zahlreiche Professuren unbesetzt. Wie eine stichprobenartige Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ergab, betrifft dies Hochschulen in Niedersachsen und Bremen. Als Hauptgrund für die Vakanzen wird die Komplexität der Berufungsverfahren genannt. Die Zeit berichtete am 8. November 2024 über die Situation (Quelle).

Unterschiedliche Situationen an den Hochschulen

An der Technischen Universität Braunschweig sind laut dpa aktuell 29 Professuren in allen sechs Fakultäten vakant. Neun davon sind neu geschaffen, die restlichen 20 müssen nachbesetzt werden. Die durchschnittliche Dauer eines Nachbesetzungsverfahrens beträgt in Braunschweig 7,9 Monate. Ein Grund für die lange Dauer ist laut TU der Fachkräftemangel im akademischen Bereich. Bewerberinnen und Bewerber erhielten häufig Angebote von mehreren Hochschulen gleichzeitig. Im Jahr 2023 waren 243 Professorinnen und Professoren an der TU Braunschweig tätig.

Die Hochschule Hannover meldete zum 1. Oktober 16,5 unbesetzte Stellen in allen fünf Fakultäten. Dies führe unter anderem zu Einschränkungen in der Forschung, so die Hochschule. In den meisten Fällen laufen bereits Nachbesetzungsverfahren. Diese dauern in Hannover meist länger als ein Jahr. Die Hochschule begründet dies mit den gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligungen verschiedener Gremien und Einrichtungen. Derzeit sind 259 Professorinnen und Professoren an der Hochschule Hannover beschäftigt.

An der Universität Oldenburg sind 28 Professuren in allen sechs Fakultäten unbesetzt. Laut Universität hat dies jedoch keine Auswirkungen auf die Lehre. In der Forschung würden die Auswirkungen so gering wie möglich gehalten. Zum 1. Dezember 2023 lehrten 259 Professorinnen und Professoren in Oldenburg. Auch hier werden die langwierigen Berufungsverfahren als Grund für die Vakanzen genannt. Zusätzlich führe die sogenannte "Dual Career"-Beratung, bei der die Universität Partnerinnen und Partnern neuer Professoren bei der Jobsuche unterstützt, zu Verzögerungen.

Die Universität Bremen erklärt, dass generell nie alle Professuren besetzt seien, beispielsweise aufgrund von Pensionierungen oder laufenden Nachbesetzungen. Aktuell laufen dort 29 Berufungsverfahren in allen zwölf Fachbereichen. Um die Aufgaben in Forschung und Lehre sicherzustellen, werden freie Stellen bis zur Nachbesetzung mit Vertretungsprofessuren besetzt.

Maßnahmen zur Überbrückung der Vakanzen

Um die Auswirkungen der unbesetzten Professuren auf Lehre und Forschung zu minimieren, setzen die Hochschulen verschiedene Strategien ein. So werden vakante Stellen häufig durch Vertretungsprofessuren besetzt. Dennoch bleibt die Herausforderung, qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten zu finden und die Berufungsverfahren effizient zu gestalten, bestehen.

Quellen

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