9.12.2024
Lehrermangel in NRW weiterhin akut trotz Stellenzuwachs

Anhaltender Lehrermangel in NRW: 8.000 Stellen vakant trotz Personalaufstockung

In Nordrhein-Westfalen kämpft man weiterhin mit einem gravierenden Mangel an Lehrkräften. Ungefähr 8.000 Lehrerstellen sind unbesetzt, obwohl die Anzahl der Stellen erhöht und neue Lehrkräfte eingestellt wurden. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/09/weiterhin-gut-8-000-lehrerstellen-in-nrw-unbesetzt) am 9. Dezember 2024 berichtete, stagniert diese Zahl seit Jahren, trotz eines gestiegenen Personalbedarfs und einer höheren Stellenzahl. Laut Angaben des Schulministeriums ist die Anzahl der Stellen im Vergleich zum Vorjahr um 5.689 auf 162.711 gestiegen, was einem Zuwachs von 3,6 Prozent entspricht. Zusätzlich unterstützen 1.737 Alltagshelfer die Lehrkräfte an den Schulen. Insgesamt sind damit Ende 2024 über 7.400 Personen mehr im Bildungssektor beschäftigt als Ende 2022.

Parallel dazu steigen jedoch auch die Schülerzahlen und die Anforderungen an die Lehrkräfte. Diese Entwicklung führt dazu, dass der Lehrermangel trotz der zusätzlichen Stellen und Alltagshelfer fortbesteht. Die Opposition kritisiert die Maßnahmen der Landesregierung als unzureichend. Dilek Engin, schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, sieht keine Verbesserung der Lage. Franziska Müller-Rech, schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, wirft Schulministerin Dorothee Feller (CDU) vor, das Problem mit Alltagshelfern und Zwangsversetzungen zu kaschieren, anstatt nachhaltige Lösungen zu präsentieren.

Gründe und mögliche Lösungswege

Die Ursachen für den Lehrermangel sind vielfältig. Neben den steigenden Schülerzahlen und dem wachsenden Aufgabenbereich der Lehrkräfte spielt auch die Attraktivität des Berufs eine entscheidende Rolle. Wie der WDR (https://www1.wdr.de/nachrichten/kuendigungen-schulpersonal-100.html) am 28. März 2023 berichtete, haben sich die Kündigungen im Schulbereich in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Die hohe Arbeitsbelastung, der Druck, in großen Klassen jedem Schüler gerecht zu werden, und die zunehmende Bürokratie führen zu Burnout und anderen gesundheitlichen Problemen. Jüngere Lehrkräfte legen oft weniger Wert auf die Sicherheit des Beamtenstatus und empfinden diesen als Einschränkung ihrer Flexibilität.

Um dem Lehrermangel entgegenzuwirken, wurden bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen. Die Ruhr Nachrichten (https://www.ruhrnachrichten.de/regionales/lehrermangel-in-nrw-trotz-mehr-besetzter-stellen-wachsende-schuelerzahl-verschaerft-situation-w740942-2000823199/) berichteten am 2. Juni 2023 von über 6.700 offenen Stellen. Das Schulministerium präsentierte ein Handlungskonzept, das unter anderem den erleichterten Seiteneinstieg, die Beschäftigung von Alltagshelfern und eine Reduzierung der Klassenarbeiten vorsieht. Auch die Abordnung von Lehrkräften an besonders belastete Schulen soll verstärkt werden.

Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen ausreichen, um den Lehrermangel langfristig zu beheben. Fest steht, dass nachhaltige Lösungen notwendig sind, um die Attraktivität des Lehrerberufs zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Nur so kann die Qualität der Bildung in Nordrhein-Westfalen gewährleistet werden.

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