FDP-Chef Christian Lindner weist jegliche Schuldzuweisungen am Bruch der Ampel-Koalition zurück. In einer am Sonntagabend auf X veröffentlichten Videobotschaft bezeichnete er die Diskussionen um das Koalitionsende als „Machtauseinandersetzung“ über die Deutungshoheit. Zwar räumte er Fehler der FDP ein, die er bedauere, betonte jedoch, politische Gegner würden diese instrumentalisieren, um von den eigentlichen Problemen Deutschlands abzulenken. Lindner bekräftigte seine Position, dass die Ampel nicht am Scheitern der FDP, sondern an mangelnder Zustimmung in der Bevölkerung gescheitert sei. (Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/bundestagswahl-2025-news-fdp-buschmann-lux.9QJX677yy7EN1sdn8MMKG)
Lindner erklärte, die FDP habe sich aufgrund der erheblichen politischen Differenzen innerhalb der Ampel auf ein mögliches Koalitionsende vorbereitet, welches zunehmend wahrscheinlicher geworden sei. Auch die Koalitionspartner hätten entsprechende Vorkehrungen getroffen. Bezüglich der „D-Day-Affäre“ um das FDP-Strategiepapier räumte Lindner ein, dass intern Äußerungen und Notizen getroffen würden, die bei genauerer Betrachtung unangebracht seien. Er verglich dies mit privaten Äußerungen, die in der Öffentlichkeit anders wirken könnten. Die Veröffentlichung interner Dokumente sei von politischen Gegnern gezielt eingesetzt worden, um der FDP zu schaden.
In den ARD-„Tagesthemen“ bekräftigte Lindner seinen Verbleib im Amt und seine Absicht, als Spitzenkandidat zur Bundestagswahl anzutreten. Die FDP sei aus inhaltlicher Überzeugung nicht bereit gewesen, die Politik der Ampel fortzuführen. Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, verteidigte Lindner seinen Standpunkt im Polit-Talk mit Caren Miosga und kritisierte die Journalistin für ihren seiner Ansicht nach deutlich weniger kritischen Umgang mit Robert Habeck in der Vorwoche. (Quelle: https://www.fr.de/politik/provokation-polit-talk-lindner-gespraech-carmen-miosga-ampel-bruch-d-day-fdp-93444786.html) Er betonte, die Verantwortung für den Ausstieg der FDP aus der Ampel zu übernehmen. Als Gründe nannte er unter anderem die unterschiedlichen Positionen zur Schuldenbremse und zu Steuersenkungen.
Die Rücktritte von Bijan Djir-Sarai und Carsten Reymann seien schmerzliche Verluste, so Lindner in der ARD. Sie hätten aber gezeigt, dass interne Prozesse und die externe Kommunikation fehlerhaft gewesen seien. Lindner bezeichnete das „D-Day“-Papier laut FAZ als „stilistisch nicht überzeugend“ und betonte, dass es nie in politischen Gremien besprochen worden sei und er davon keine Kenntnis gehabt habe. (Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/liveticker-zur-bundestagswahl-2025-lindner-haelt-an-spitzenkandidatur-fest-110093143.html) Den Verfassern des Papiers mache er jedoch keine Vorwürfe. Er trage die Gesamtverantwortung für die FDP.
Mit Marco Buschmann hat die FDP einen neuen Generalsekretär. Er tritt die Nachfolge von Bijan Djir-Sarai an und steht vor der Aufgabe, die Partei aus dem Umfragetief zu führen und den Wiedereinzug in den Bundestag zu sichern. (Quelle: https://rp-online.de/politik/deutschland/bundestagswahl/bundestagswahl-2025-marco-buschmann-wird-neuer-fdp-generalsekretaer_aid-56045643)
Quellen: