Der SC Potsdam muss einen Punktabzug von drei Punkten hinnehmen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, begründete Jörg Papenheim, Vorsitzender des Lizenzierungsausschusses der Volleyball Bundesliga (VBL), die Strafe mit Verstößen im Lizenzierungsverfahren der abgelaufenen Spielzeit. Die Festsetzung des Strafmaßes sei erst jetzt im Rahmen der Lizenzierungsrunde zum 1. September möglich gewesen (Zeit Online, 07.11.2024).
Für den Verein kommt die Strafe zwar nicht unerwartet, aber dennoch ungelegen. Geschäftsführer Eugen Benzel bedauert den Punktabzug, räumt aber ein, dass „manche Dinge aus der Vergangenheit [...] noch einholen“. Er betont den erfolgreichen Saisonstart des Teams und die neu gewonnenen Sympathien, die durch den Punktabzug nun getrübt werden (Zeit Online, 07.11.2024).
Der SC Potsdam hatte in den vergangenen Jahren trotz sportlicher Erfolge immer wieder mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die VBL hatte dem Club das Spielrecht für die aktuelle Saison daher nur unter Auflagen erteilt. Laut VBL befinde sich der Verein aber inzwischen auf einem guten Weg.
Trotz eines großen Umbruchs im Sommer, bei dem fast der gesamte Kader ausgetauscht werden musste, starteten die Potsdamerinnen stark in die Saison und konnten sechs von sieben Spielen gewinnen, darunter auch gegen den Meister MTV Stuttgart. Durch den Punktabzug rutscht das Team nun auf den vierten Tabellenplatz.
Die Situation des SC Potsdam erinnert an ähnliche Fälle in der Volleyball Bundesliga. So wurden beispielsweise im Februar 2024 auch der VC Wiesbaden und der VfB Suhl wegen Lizenzierungsverstößen mit Punktabzügen belegt (Sportschau, 02.02.2024). Auch damals wurden finanzielle Schwierigkeiten und Unregelmäßigkeiten bei Vertragsgestaltungen als Gründe genannt (Volleyball-Insider, 02.02.2024). Die VBL betonte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit, die sportliche Chancengleichheit zu wahren und einen abschreckenden Effekt zu erzielen (Sport.de, 06.02.2024).
Der Fall des SC Potsdam zeigt erneut die Herausforderungen, vor denen Volleyballvereine stehen, den Spagat zwischen sportlichem Erfolg und finanzieller Stabilität zu meistern. Die strengen Lizenzierungsverfahren der VBL sollen dabei für faire Wettbewerbsbedingungen sorgen.