Erneut erschüttert ein israelischer Luftangriff die libanesische Hauptstadt Beirut. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, richteten sich die Luftschläge gegen Ziele in einem Viertel, das nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt. Die Angriffe ereigneten sich am 17. November 2024 und lösten in der Bevölkerung Angst und Panik aus. Da es in Libanon, anders als in Israel, keine Luftschutzbunker und Sirenen gibt, läuteten Kirchen in einem christlichen Viertel die Glocken, um die Anwohner zu warnen und ihnen Schutz in den Gotteshäusern zu bieten.
Augenzeugen berichten von heftigen Explosionen und dichtem, schwarzem Rauch, der über den Häusern aufstieg. Der Geruch von Feuer breitete sich bis in die umliegenden Berge aus. Über die genaue Anzahl der Opfer gibt es bisher keine Informationen. Die israelische Armee hat sich zu den Angriffen noch nicht offiziell geäußert.
Der Angriff auf Beirut steht im Kontext des anhaltenden Nahost-Konflikts und des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen. Israel begründet die Angriffe auf Beirut mit der Präsenz der proiranischen Hisbollah im Libanon. Die Hisbollah unterstützt nach israelischen Angaben die Hamas, die am 7. Oktober 2023 einen Angriff auf Israel verübte, bei dem über tausend Menschen getötet wurden. Israel reagierte darauf mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Neben den Angriffen auf Beirut gibt es weitere Eskalationen im Nahost-Konflikt. So berichtete die Süddeutsche Zeitung von einem israelischen Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude im Flüchtlingsviertel Al-Schati im Gazastreifen. Der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz sprach von zehn Toten und 20 Verletzten. Die israelische Armee erklärte, sie gehe den Berichten nach.
Auch im Süden des Gazastreifens wurden weitere Todesopfer gemeldet. In Rafah und Chan Junis sollen bei israelischen Angriffen mindestens neun Menschen getötet worden sein. Diese Angaben stammen von Kreisen aus dem Gesundheitssystem im Gazastreifen und konnten bisher nicht unabhängig bestätigt werden.
Medienberichten zufolge soll Israel zudem ein geheimes Nuklearforschungszentrum im Iran zerstört haben. Die US-Nachrichtenseite Axios berichtete darüber unter Berufung auf israelische und US-Beamte. Die Anlage Taleghan 2 südöstlich von Teheran soll vor dem Ende des iranischen Atomprogramms im Jahr 2003 für die Entwicklung von Atomwaffen genutzt worden sein. Der Iran bestreitet jedoch, Atomwaffen bauen zu wollen.
Währenddessen bemühen sich die USA um eine Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel. Der Iran hat der Regierung in Beirut und der Hisbollah volle Unterstützung bei allen Entscheidungen zugesagt. Dies könnte ein Signal dafür sein, dass der Iran einen Waffenstillstand akzeptieren würde.
Die Lage im Nahen Osten bleibt weiterhin äußerst angespannt und die Gefahr einer weiteren Eskalation des Konflikts ist real.
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