14.11.2024
Habeck und Baerbock Grüne Doppelspitze im Bundestagswahlkampf

Bundestagswahl: Habeck tritt im Spitzenduo mit Baerbock an

Die Grünen gehen mit einem Spitzenduo, bestehend aus Robert Habeck und Annalena Baerbock, in den Bundestagswahlkampf. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, soll Robert Habeck zwar als „Kandidat für die Menschen“ eine herausgehobene Position einnehmen und das erklärte Ziel der Grünen bleibe es, ihn ins Kanzleramt zu führen. Im Wahlkampf tritt er jedoch gemeinsam mit Annalena Baerbock als Spitzenduo an. Der Antrag für den Grünen-Parteitag, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, unterstreicht, dass Habeck „das Zeug zu einem guten Bundeskanzler“ habe. Gleichzeitig betont das Papier, über das die Grünen am Sonntag abstimmen sollen, dass beide gemeinsam für ein starkes, demokratisches und weltoffenes Europa stehen.

Die Entscheidung für ein Spitzenduo trotz der herausgehobenen Rolle Habecks als Kanzlerkandidat verdeutlicht die Bedeutung beider Politiker für die Partei. Während Habeck in der Vergangenheit oft als der prominentere der beiden wahrgenommen wurde, hat Baerbock spätestens seit ihrer Kandidatur bei der letzten Bundestagswahl an Profil gewonnen. Wie der Stern in einem Vergleich der beiden Politiker hervorhebt, gilt Baerbock als kluge Pragmatikerin und Expertin für Klimafragen, während Habeck als Stratege und Feingeist mit einem Hang zur gründlichen Analyse beschrieben wird.

Die FAZ berichtete bereits im September 2021 über einen gemeinsamen Wahlkampfauftritt von Baerbock und Habeck in Frankfurt. Damals traten die beiden erstmals seit Beginn der Wahlkampftour wieder gemeinsam auf, um die Wahlkreiskandidaten zu unterstützen. Dieser Auftritt unterstrich bereits die enge Zusammenarbeit der beiden Parteivorsitzenden.

Die Nominierung Baerbocks als Kanzlerkandidatin im Jahr 2021 war für Habeck, wie er selbst der Zeit gegenüber äußerte, „der schmerzhafteste Tag in meiner politischen Laufbahn“. Trotzdem stellte er sich, wie die Frankfurter Rundschau berichtete, hinter die Entscheidung und betonte die Chance der Grünen, das Kanzleramt zu erobern. Er selbst erhob Anspruch auf ein Ministeramt im Falle eines Regierungswechsels.

Die offizielle Bestätigung Baerbocks als Kanzlerkandidatin erfolgte im Juni 2021 auf dem Parteitag der Grünen. Wie der Spiegel berichtet, erhielt sie im Team mit Robert Habeck 98,5 Prozent der Stimmen. Dieses Ergebnis unterstrich die Geschlossenheit der Partei hinter dem Spitzenduo.

Die Welt analysierte im August 2021 die Strategie der Grünen im Wahlkampf. Die Forderung nach einem mächtigen Klimaministerium mit Vetorecht wurde als zentraler Baustein grüner Regierungsarchitektur interpretiert. Die Fokussierung auf das Klimaministerium anstatt auf das Kanzleramt selbst könnte als strategischer Schachzug gewertet werden, um die Wähler für das Thema Klimaschutz zu mobilisieren.

Der Focus berichtete im April 2021 über einen Brief Habecks an die Parteimitglieder, in dem er seine Entscheidung, Baerbock den Vortritt zu lassen, erklärte. Er beschrieb sie als „energische, willensstarke Frau“ und betonte die Bedeutung ihres kooperativen Führungsstils für den Erfolg der Grünen.

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