Die Sanierung der Stuttgarter Oper verzögert sich und wird voraussichtlich teurer als geplant. Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) betont jedoch, wie die Zeit (19.11.2024) berichtet, dass ein Vergleich mit dem umstrittenen Bahnprojekt Stuttgart 21 nicht angebracht sei. "Die Größenordnung ist völlig anders", so Olschowski. Die Ministerin betonte die Transparenz des Vorgehens von Stadt und Land und versicherte, dass die Kosten für die Sanierung offengelegt werden, bevor politische Entscheidungen getroffen werden. Dies soll im Herbst 2025 oder 2026 der Fall sein.
Wie mehrere Medien, darunter die Süddeutsche Zeitung (19.11.2024) und der stern (18.11.2024), berichten, muss der Littmann-Bau, das aktuelle Opernhaus, aufgrund von Verzögerungen beim Bau der Interimsspielstätte voraussichtlich bis 2033 bespielt werden – vier Jahre länger als ursprünglich geplant. Die überarbeiteten Planungen für die Ausweichspielstätte an den Wagenhallen wurden dem Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater am Montagabend vorgestellt. Nach der Sanierung des Littmann-Baus soll dieser für zehn Jahre generalsaniert werden.
Die Kosten für die Sanierung sind derzeit noch ungewiss. Während die ursprüngliche Schätzung aus dem Jahr 2019 bei rund einer Milliarde Euro lag, wird nun mit deutlichen Steigerungen gerechnet. Wie die Tagesschau (18.11.2024) berichtet, konnten die Verantwortlichen bei einem Pressegespräch am Montagabend keine konkreten Zahlen nennen. SWR-Recherchen deuten jedoch auf eine mögliche Verdopplung der Kosten hin. Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) äußerte sich laut stern (18.11.2024) zurückhaltend zu den Kosten und bezeichnete Bauprojekte dieser Größenordnung als "gefahrgeneigte Tätigkeit".
Der Bund der Steuerzahler kritisiert die mangelnde Transparenz bei den Kosten und warnt vor einer Kostenexplosion, wie sie bei anderen Opernsanierungen, beispielsweise in Köln, bereits vorgekommen ist. Kritiker fordern, wie t-online (18.11.2024) berichtet, ein Innehalten und die Prüfung von Alternativen, wie einen Neubau oder eine abgespeckte Sanierung. Stadt und Land lehnen einen Neubau jedoch ab. Die Notwendigkeit der Sanierung des über 110 Jahre alten Opernhauses ist unbestritten. Das Gebäude ist marode, die Bühnentechnik veraltet und es fehlt an Platz, beispielsweise für Proberäume. Wie die Webseite der Staatstheater Stuttgart erläutert, ist der Littmann-Bau Spielstätte für Ballett und Oper und zieht jährlich fast eine halbe Million Besucher an.
Die Interimsspielstätte an den Wagenhallen soll nach der Sanierung des Littmann-Baus in das neue Stadtquartier "MakerCity" integriert werden, wie die Tagesschau (18.11.2024) berichtet. Dies soll eine nachhaltige Nutzung des Interimbaus gewährleisten.