19.10.2024
Lugner-Gedenkfeier im Stephansdom: Ein Abschied voller Erinnerungen und Glanz
Trauerfeier: Lugner-Gedenkfeier im Kamera- und Blitzlichtgewitter

Trauerfeier: Lugner-Gedenkfeier im Kamera- und Blitzlichtgewitter

Im Stephansdom in Wien fand am 31. August 2024 die Gedenkfeier für den verstorbenen österreichischen Unternehmer Richard Lugner statt. Hunderte Trauergäste versammelten sich, um von dem 91-Jährigen Abschied zu nehmen, der am 12. August 2024 verstorben war. Lugner, bekannt für seine Auftritte mit Prominenten beim Wiener Opernball, hatte die Feierlichkeiten selbst geplant, um sicherzustellen, dass sie seinem extravaganten Lebensstil gerecht wurden.

Die Atmosphäre im Stephansdom war von einer Mischung aus Trauer und festlichem Glanz geprägt. Dutzende Kameras waren anwesend, um jedes Detail der Zeremonie festzuhalten und live zu übertragen. Dompfarrer Toni Faber erklärte, dass man alles so vorbereitet habe, dass es Lugner gefallen würde. „Seine Seele wird das mitbekommen, und er wird mit einem Schmunzeln runterschauen und das dankbar annehmen“, sagte Faber in einem Interview.

Die Trauerfeier wurde von Lugners Witwe Simone, die nur 72 Tage mit ihm verheiratet war, in einem bodenlangen schwarzen Kleid mit goldenem Gürtel besucht. Sie saß in der ersten Reihe neben dem aufgebahrten Sarg, während Lugners Tochter und Ex-Frau Christina auf der gegenüberliegenden Seite Platz nahmen. Fast alle ehemaligen Ehefrauen und Begleiterinnen Lugners waren anwesend, was die Komplexität seines Privatlebens widerspiegelte. Lugner war insgesamt sechsmal verheiratet, und nur seine letzte Frau hatte sich in den Medien darüber beschwert, nicht eingeladen worden zu sein.

Der Sarg, den Lugner ausgewählt hatte, war rot – eine Farbe, die an sein Einkaufszentrum Lugner City erinnerte. Auf dem Sarg lag der Zylinder, den Lugner traditionell beim Wiener Opernball trug, zuletzt in Begleitung von Priscilla Presley, der Witwe von Elvis. Vor der Beisetzung sollte der Sarg in einer Prozession sowohl an der Wiener Oper als auch an der Lugner City vorbeigefahren werden, was das Spektakel noch verstärkte.

Die Gedenkfeier war nicht nur eine Hommage an Lugners Leben, sondern auch ein Spiegelbild seiner Persönlichkeit, die oft im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand. Er war bekannt für seine schillernden Auftritte und seine Fähigkeit, mit Prominenten zu interagieren, was ihn zu einer festen Größe in den Boulevardmedien machte. Seine Auftritte beim Opernball waren legendär und oft von einer gewissen Kontroversität geprägt, die sowohl Bewunderung als auch Kritik hervorrief.

In den letzten Jahren war Lugner auch wegen seiner sechsten Ehe in die Schlagzeilen geraten, die er im Juni 2024 mit der deutlich jüngeren Simone Reiländer geschlossen hatte. Diese Ehe war Teil seines Lebensstils, der oft von einer Vorliebe für jüngere Partnerinnen geprägt war. Lugner hatte sich nie gescheut, seine Beziehungen öffentlich zu machen, und war bekannt dafür, seinen Partnerinnen Tiernamen zu geben, was ihm den Spitznamen „Streichelzoo“ einbrachte.

Die Trauerfeier war somit nicht nur ein Abschied von einem Unternehmer, sondern auch von einem Mann, der mit seinem Leben und seinen Entscheidungen oft für Aufsehen sorgte. Die Reaktionen auf seinen Tod waren vielfältig, und sowohl Bundespräsident Alexander Van der Bellen als auch Bundeskanzler Karl Nehammer würdigten Lugners Einfluss und seine schillernde Persönlichkeit. „Richard Lugner war ein erfolgreiches Original, das sich nie verbogen hat“, schrieb Nehammer auf einer sozialen Plattform.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gedenkfeier für Richard Lugner im Stephansdom ein eindrucksvolles Ereignis war, das sowohl die Trauer um einen verstorbenen Unternehmer als auch die Feier eines Lebens, das in der Öffentlichkeit stand, verkörperte. Die zahlreichen Anwesenden, die Kameras und die festliche Atmosphäre spiegelten Lugners unvergesslichen Einfluss auf die österreichische Gesellschaft wider.

Quellen: dpa, Zeit Online, Stern, Kurier

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