21.10.2024
Magnetschwebebahn in Berlin Zukunftsmusik oder konkrete Planung

Verkehrspolitik: Keine Machbarkeitsstudie für Magnetschwebebahn in Berlin

Obwohl die Berliner Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) der Magnetschwebebahn viele Vorteile zuschreibt, ist derzeit weder eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, noch geplant. Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Verkehr und Umwelt auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Kristian Ronneburg hervor, die der dpa vorliegt. Zuvor hatte der RBB über das Thema berichtet.

„Wenn eine sinnvolle Strecke gefunden wird, wird die gebaut.“

Allerdings scheinen innerhalb der Koalition die Meinungen zur Zukunft des Projekts auseinanderzugehen. So sagte CDU-Fraktionschef Dirk Stettner dem „Tagesspiegel“, dass das Projekt nicht begraben sei. „Selbstverständlich steht da gar nichts vor dem Aus“, wird er in dem Bericht zitiert. „Wenn eine sinnvolle Strecke gefunden wird, wird die gebaut.“

Eine Sprecherin der Verkehrssenatorin widersprach dieser Aussage. Die Magnetschwebebahn werde in das Mobilitätskonzept des Senats aufgenommen, das derzeit zusammen mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) erarbeitet werde, sagte sie der Zeitung. „Insofern macht es losgelöst von diesem Konzept keinen Sinn, eine Machbarkeitsstudie für die Magnetschwebebahn, die in diesem Mobilitätskonzept Aufnahme findet, in Auftrag zu geben“, erklärte sie dem „Tagesspiegel“. Erste Konzeptentwürfe sollen voraussichtlich im kommenden Jahr vorgestellt werden.

In der CDU gab es einige Sympathien für die Magnetschwebebahn

Bereits im vergangenen November hatte CDU-Fraktionschef Dirk Stettner eine Teststrecke für eine Magnetschwebebahn in Berlin vorgeschlagen und damit viel Kritik geerntet. Sowohl Verkehrsforscher als auch Umweltverbände wie der BUND lehnten den Vorstoß als unrealistisch und unnötig ab.

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) verteidigte die Idee von Magnetschwebebahnstrecken später ausdrücklich. Auch Verkehrssenatorin Bonde betonte noch im Juni, eine Magnetschwebebahn in Berlin habe „unglaublich viele Vorzüge“. Sie brachte Magnetschwebebahnen auch für den Güterverkehr ins Gespräch.  

Bonde hob dabei den geringen Verschleiß, den leisen Fahrbetrieb, den vergleichsweise schnellen Bau der Trassen und die Möglichkeit hervor, die Strecken mit Solarpanels auszustatten. Die Oppositionsparteien Grüne und Linke zeigten sich von Anfang an skeptisch, auch aus der SPD gab es kritische Stimmen. Ob und wann die Magnetschwebebahn in Berlin Realität wird, bleibt also abzuwarten.

© dpa-infocom, dpa:241021-930-266656/2

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-10/21/keine-machbarkeitsstudie-fuer-magnetschwebebahn-in-berlin
  • https://www.tagesspiegel.de/berlin/verkehrspolitik-keine-machbarkeitsstudie-fur-magnetschwebebahn-in-berlin-12572960.html
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