Die geplante Errichtung einer Pommes-Fabrik des kanadischen Konzerns McCain am Mittellandkanal im niedersächsischen Landkreis Peine wird kontrovers diskutiert. Während die Gemeinde Hohenhameln die Aussicht auf neue Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen begrüßt, äußern Anwohner und eine Bürgerinitiative starke Bedenken bezüglich der zu erwartenden Verkehrsbelastung. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) will sich am Montag vor Ort ein Bild von der Situation machen und mit den Beteiligten sprechen (Zeit Online, 07.12.2024).
Das Wirtschaftsministerium in Hannover hebt die geplante klimaneutrale und nachhaltige Produktion der Fabrik sowie die damit verbundene regionale Wertschöpfung hervor. Gleichzeitig räumt es die angespannte Verkehrslage entlang der Autobahn 2, an der sich bereits zahlreiche Logistikflächen befinden, ein. Minister Lies plant Gespräche mit der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr und dem Unternehmen McCain, um Lösungen für die Verkehrsprobleme zu finden. Auch die Goslarsche Zeitung berichtete über den Ministerbesuch und die damit verbundenen Hoffnungen und Bedenken (Goslarsche Zeitung).
Für Hohenhamelns Bürgermeister Uwe Semper (SPD) stellt die Ansiedlung der Fabrik eine große Chance für die Region dar. Bis zu 650 neue Arbeitsplätze könnten entstehen und eine dauerhafte Zusammenarbeit mit der regionalen Landwirtschaft aufgebaut werden. Semper betonte, den Vorschlag für den Standort – den ehemaligen Kohlehafen des Kraftwerks Mehrum – selbst auf Anfrage des Ministeriums eingebracht zu haben und deshalb voll hinter dem Projekt zu stehen. Man befinde sich im Austausch darüber, wie die Verkehrsbelastung möglichst gering gehalten werden könne. Ähnliche Informationen enthält auch ein Artikel der Grafschafter Nachrichten (GN Online).
Die Bürgerinitiative „Lebenswertes Hämelerwald“ sieht die Fabrik hingegen kritisch. Die Ortsdurchfahrt von Hämelerwald, nahe der A2-Auffahrt gelegen, würde durch den zusätzlichen Verkehr stark belastet. Der Vorsitzende der Initiative, Martin Jurgeit, befürchtet eine Verkehrsüberlastung und hält die bisherigen Verkehrsprognosen für unrealistisch. Auch die Bebauungspläne seien nicht ausreichend konkret. Die Initiative favorisiert alternative Standorte und erwartet vom Ministerbesuch konkrete Informationen. Die Peiner Allgemeine Zeitung berichtete über die Sorgen der Bürgerinitiative und die Kritik an den bisherigen Planungen (Peiner Allgemeine Zeitung).
Laut Tagesschau geht ein Gutachten von bis zu 800 LKW pro Tag aus, die durch Hämelerwald fahren könnten (Tagesschau). Bürgermeister Semper hält diese Zahlen für Maximalwerte und verweist auf den geplanten Transport über den Mittellandkanal.
Wie der Konflikt ausgeht, bleibt abzuwarten. Der Besuch von Minister Lies soll weitere Klarheit über die Planungen und mögliche Lösungen für die Verkehrsproblematik schaffen.