Das Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi bot jede Menge Dramatik: McLaren sicherte sich zum ersten Mal seit 26 Jahren wieder den Konstrukteurstitel, wie die Zeit berichtet (https://www.zeit.de/news/2024-12/08/formel-1-mclaren-holt-nach-26-jahren-wieder-team-titel). Lando Norris gewann das Rennen von der Pole Position aus und machte den Triumph für sein Team perfekt. Zeitgleich verabschiedete sich Lewis Hamilton von Mercedes. Der Rekordweltmeister, der in der kommenden Saison für Ferrari fahren wird, beendete seine Zeit bei den Silberpfeilen mit einer beeindruckenden Aufholjagd vom 16. Startplatz auf den vierten Rang.
Nach dem Rennen kniete Hamilton neben seinem Mercedes und verweilte lange in seinem Cockpit. Die Zuschauer skandierten seinen Namen, während in der Mercedes-Box auch Teamchef Toto Wolff sichtlich gerührt war. "Es war eine historische Reise", richtete Hamilton über Funk an sein Team. "Aus tiefstem Herzen wünsche ich euch nur das Beste. Ich liebe euch." Wolff antwortete: "Wir lieben dich auch. Und wenn wir nicht gewinnen können, dann sollst du es." Wie dpa berichtet, drehte Hamilton nach dem Rennen noch einige Donuts – eine letzte Geste für seine Fans.
Lando Norris stand unter enormem Druck. McLaren wartete seit 1998 auf den Konstrukteurstitel. Doch Norris zeigte keine Nerven und fuhr einen souveränen Sieg ein. "Es ist ein unglaubliches Gefühl", sagte Norris nach dem Rennen. "Das Team hat fantastische Arbeit geleistet." McLaren-Geschäftsführer Zak Brown sprach von "58 nervenaufreibenden Runden". Ferraris Titelhoffnungen wurden durch Norris' Sieg endgültig begraben. Selbst die Plätze zwei und drei von Carlos Sainz und Charles Leclerc reichten nicht, um den 21-Punkte-Rückstand aufzuholen.
Sergio Perez musste sein möglicherweise letztes Rennen für Red Bull nach einer Kollision in der zweiten Runde vorzeitig beenden. Er sprach von einem "sehr frustrierenden Jahr" und ließ seine Zukunft offen, obwohl er noch einen Vertrag für 2025 hat. Max Verstappen, der den Fahrertitel bereits gewonnen hatte, beendete das Rennen auf Platz sechs. Nach einer Strafe wegen eines harten Manövers gegen Oscar Piastri beschimpfte er die Rennleitung über Funk als "dumme Idioten".
Obwohl Mercedes den Konstrukteurstitel verpasste, gab es auch Grund zum Feiern. George Russell machte Hamilton gegen Rennende Platz, sodass dieser seine Aufholjagd starten konnte. Wolff lobte Hamiltons Leistung als "Fahrt eines Weltmeisters". Hamilton bestritt fast 250 Rennen für Mercedes, gewann sechs Weltmeistertitel und 82 Rennen für das deutsche Team. Nico Rosberg, Hamiltons ehemaliger Teamkollege, bezeichnete ihn als "das größte Naturtalent in der Geschichte der Formel 1". Hamilton selbst gab zu, dass die Emotionen des Abschieds "in Wellen" kommen und nicht immer leicht zu kontrollieren seien.