Der Markt für Sammlermünzen erlebt derzeit eine steuerliche Veränderung, die für Sammler und Händler gleichermaßen relevant ist. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, sinkt die Steuer auf Sammlermünzen. Bisher mussten Anleger von Silbermünzen beim Kauf die volle Mehrwertsteuer von 19 Prozent zahlen, was besonders ärgerlich war, da beim späteren Verkauf nur der Ankaufspreis ohne Steuer erstattet wurde.
Die Besteuerung von Gold- und Silbermünzen ist komplex. Während Anlagegold unter bestimmten Voraussetzungen mehrwertsteuerfrei ist, fiel für Silbermünzen bisher die volle Mehrwertsteuer an. Wie vio-gold.de erläutert, gilt Anlagegold als mehrwertsteuerfrei, wenn es bestimmte Kriterien erfüllt, wie einen Feingehalt von mindestens 995/1000 bei Barren und 900/1000 bei Münzen, eine Prägung nach 1800 und die Anerkennung als gesetzliches Zahlungsmittel im Herkunftsland.
Für Silbermünzen galt bisher die Differenzbesteuerung, wenn sie aus einem Nicht-EU-Land importiert wurden. Laut Kettner Edelmetalle bedeutete dies, dass die Umsatzsteuer nur auf die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis entrichtet wurde. Ende 2022 wurde diese Regelung für prägefrische Silbermünzen aus Nicht-EU-Ländern aufgehoben, was zu einem Preisanstieg von bis zu 40 Prozent führte.
Die Deutsche Wirtschafts Nachrichten (DWN) berichtet, dass die Steuererhöhung bei Silber zu einem Rückgang der Steuereinnahmen geführt hat. Händler berichten von deutlich geringeren Umsätzen und Steuereinnahmen, obwohl der Steuersatz gestiegen ist. Anleger weichen offenbar auf mehrwertsteuerfreies Gold aus oder lagern Silber in Zollfreilagern, wo keine Mehrwertsteuer anfällt. Auch die BayernLB bestätigt den Umsatzrückgang und kritisiert die Steuererhöhung als kontraproduktiv.
Eine Möglichkeit, Silber mehrwertsteuerfrei zu erwerben, bietet die Einlagerung in Zollfreilagern. Degussa Goldhandel hat beispielsweise ein Zollfreilager eingerichtet, in dem Silbermünzen gelagert werden können, ohne dass Mehrwertsteuer anfällt. Dies spart den Anlegern 19 Prozent und bietet gleichzeitig Sicherheit und Flexibilität.
Die Senkung der Steuer auf Sammlermünzen dürfte den Markt beleben und Silbermünzen wieder attraktiver für Anleger machen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Steuereinnahmen entwickeln und ob die Nachfrage nach Silbermünzen wieder ansteigt.
Feingoldhandel.de erläutert die steuerlichen Unterschiede zwischen Gold und Silber und weist darauf hin, dass Gewinne aus dem Verkauf von Edelmetallen nach einer Haltedauer von einem Jahr steuerfrei sind. Werden die Edelmetalle innerhalb eines Jahres verkauft, müssen die Gewinne versteuert werden, wobei eine Freigrenze von 600 Euro gilt.
Die Situation am Münzmarkt ist dynamisch. Während der Münzindex Numindex positiv tendiert, reagierte der Goldpreis anders als erwartet auf den Wahlsieg von Donald Trump (FAZ). Die Entwicklungen im Edelmetallmarkt bleiben spannend und die steuerlichen Veränderungen bei Sammlermünzen sind ein wichtiger Faktor für Anleger.
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