Der Druck auf dem sächsischen Wohnungsmarkt nimmt zu, die Mietpreise steigen nicht nur in den Großstädten Dresden und Leipzig, sondern auch in deren Umland. Wie die Zeit Online am 18. November 2024 berichtete, fordert die Linksfraktion im Sächsischen Landtag daher deutlich mehr Anstrengungen für bezahlbaren Wohnraum. Juliane Nagel, Sprecherin für Wohnungspolitik der Linksfraktion, betont die Notwendigkeit einer Verdopplung des Förderbudgets für Sozialwohnungsbau auf mindestens 250 Millionen Euro im neuen Doppelhaushalt. Die steigenden Mieten seien ein landesweites Problem, besonders akut aber in den Großstädten und deren Speckgürtel.
Während das Mietniveau in vielen sächsischen Landkreisen noch vergleichsweise niedrig ist, ziehen die Preise im Umland von Dresden und Leipzig deutlich an. So stiegen laut dpa Sachsen die Angebotsmieten in Nordsachsen im Median um fast neun Prozent auf 6,67 Euro pro Quadratmeter. Im Landkreis Leipzig betrug der Anstieg mehr als acht Prozent auf 6,50 Euro und im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge fast fünf Prozent auf 6,78 Euro. Vergleicht man die aktuellen Werte mit denen aus dem Jahr 2020, wird der Anstieg noch deutlicher: In Nordsachsen lag die Angebotsmiete 2020 bei 5,54 Euro pro Quadratmeter, was einem Anstieg von 20,4 Prozent bis 2023 entspricht. Im Landkreis Leipzig betrug die Steigerung im gleichen Zeitraum 18,2 Prozent. In Dresden und Chemnitz fielen die Anstiege mit 6,5 bzw. 6,7 Prozent moderater aus.
Juliane Nagel verweist darauf, dass die steigenden Mieten im Verhältnis zu den oftmals unterdurchschnittlichen Einkommen in Sachsen betrachtet werden müssen. Besonders betroffen von der Mietbelastung seien Alleinerziehende, Alleinstehende und Rentner. So mussten laut Sozialberichterstattung 2022 in Leipzig 15 Prozent der Mieter mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aufwenden. Neben den Kaltmieten steigen auch die Nebenkosten für Energie, Heizung und Müllabfuhr, was die Belastung zusätzlich erhöht. Die Linksfraktion sieht die neue Landesregierung in der Pflicht, wirksame Maßnahmen zur Dämpfung des Mietanstiegs zu ergreifen und das Wohnen bezahlbar zu halten. Geprüft werden müsse auch, ob der Bau von Sozialwohnungen künftig im Umland der Großstädte gefördert werden sollte.
Ein weiterer wichtiger Punkt für die Linksfraktion ist die Einschränkung der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen. Juliane Nagel kritisiert Bauminister Thomas Schmidt (CDU), der diese Möglichkeit den Großstädten trotz des großen Bedarfs verwehre. Zudem fordert sie, die Kappungsgrenze für Mieterhöhungen weiterhin auf 15 Prozent in drei Jahren zu begrenzen. Die entsprechende Verordnung für Dresden und Leipzig läuft am 30. Juni 2025 aus.
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