Im Rahmen umfangreicher Bauarbeiten an der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin wird auch der Bahnhof Schwarzenbek im Kreis Herzogtum Lauenburg modernisiert. Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren Projekts, das darauf abzielt, die Infrastruktur der Deutschen Bahn zu verbessern und den Komfort für die Fahrgäste zu erhöhen.
Eine der bedeutendsten Änderungen am Bahnhof Schwarzenbek ist die Verlängerung des mittleren Bahnsteigs. Dieser wird von derzeit 166 Metern auf 220 Meter ausgebaut. Laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn ist diese Maßnahme notwendig, um die neuen Fahrplankonzepte zu ermöglichen, die längere Züge zwischen Hamburg und Büchen vorsehen. Die Verlängerung des Bahnsteigs soll dazu beitragen, dass mehr Fahrgäste gleichzeitig ein- und aussteigen können, was insbesondere zu Stoßzeiten von Vorteil ist.
Zusätzlich zur Verlängerung des Bahnsteigs wird auch die Überdachung erneuert. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Fahrgästen besseren Schutz vor Witterungseinflüssen zu bieten. Darüber hinaus wird ein verbessertes Wegeleitsystem installiert, das insbesondere sehbehinderten Menschen helfen soll, sich besser im Bahnhof zurechtzufinden. Diese Änderungen sind Teil der Bemühungen der Deutschen Bahn, die Barrierefreiheit in ihren Einrichtungen zu erhöhen.
Die Sanierung des Außenbahnsteigs ist für das kommende Jahr vorgesehen. Diese Arbeiten sind besonders wichtig, da die Strecke zwischen Berlin und Hamburg ab August 2025 für eine umfassende Generalsanierung für neun Monate gesperrt wird. Während dieser Zeit wird die Deutsche Bahn weiterhin an der Verbesserung der Infrastruktur arbeiten, um die Reiseerfahrung für die Fahrgäste zu optimieren.
Seit Mitte August 2024 laufen die Bauarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin. In dieser Zeit werden Gleise und Weichen ausgetauscht, was zu Umleitungen im Fernverkehr führt. Die Regionalzüge fahren je nach Bauphase nur abschnittsweise. Nach einer Komplettsperrung zwischen Hamburg und Büchen wurde die Strecke am 2. September 2024 wieder eingleisig freigegeben. Tagsüber sollen die Züge im Stundentakt verkehren, während in der Nacht weiterhin Bauarbeiten stattfinden.
Die Umleitung und der Ersatzverkehr laufen stabil, obwohl seit dem Ende der Sommerferien eine Zunahme der Reisenden zu verzeichnen ist. Täglich gibt es rund 70 Verbindungen im Fernverkehr zwischen Berlin und Hamburg, wobei etwa die Hälfte davon Direktverbindungen über Salzwedel und Uelzen sind. Die Strecke soll zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2024 für etwa acht Monate freigegeben werden.
Die Deutsche Bahn hat betont, dass trotz der baubedingt längeren Fahrzeiten die Fernverkehrszüge eine konkurrenzfähige Alternative zur Nutzung des eigenen Autos bleiben. Die Fahrtzeit im ICE von Innenstadt zu Innenstadt beträgt weiterhin rund zweieinhalb Stunden, was schneller ist als die Autofahrt. Allerdings müssen Reisende, die über Hannover fahren, mit einer Fahrzeit von dreieinviertel Stunden rechnen, was in etwa der Fahrzeit eines Linienbusses entspricht.
Trotz der positiven Aspekte der Modernisierung gibt es auch kritische Stimmen zu den Umbauplänen. Benedikt Nyqvist vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) äußerte, dass die Maßnahmen nicht mehr als eine Pflichtaufgabe der Deutschen Bahn seien. Er betonte, dass die Stadt Schwarzenbek nicht über die finanziellen Mittel verfüge, um sich an größeren Projekten zu beteiligen, und dass die Bahn in der Vergangenheit oft mit der Hand aufhielt, wenn es um Investitionen in die Infrastruktur ging.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft den Mangel an Unterstellmöglichkeiten an den Bushaltestellen am Bahnhof. Nyqvist wies darauf hin, dass es während der Sperrung, die bis in die Wintermonate hineinreicht, für die Fahrgäste unangenehm werden könnte, da es an Schutz vor Witterung mangelt.
Die Modernisierung des Bahnhofs Schwarzenbek ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Bahnverbindungen zwischen Hamburg und Berlin. Die Verlängerung des Bahnsteigs, die Erneuerung der Überdachung und die Einführung eines verbesserten Wegeleitsystems sind Maßnahmen, die den Komfort und die Sicherheit der Fahrgäste erhöhen sollen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie die Kritik an den Umbauplänen und der Mangel an finanziellen Mitteln für weitere Verbesserungen in der Region adressiert werden können.
Quellen: Zeit.de, Süddeutsche.de, Abendblatt.de.
