Elon Musks gigantisches Vergütungspaket bei Tesla ist erneut von einem US-Gericht abgelehnt worden. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, bestätigte eine Richterin im Bundesstaat Delaware am Montag ihr Urteil vom Januar. Sie argumentierte weiterhin, dass Musk bei der Aushandlung des Aktienoptionsplans 2018 übermäßigen Einfluss ausgeübt und seine engen Beziehungen zu Mitgliedern des Tesla-Verwaltungsrats nicht transparent genug gegenüber den Aktionären offengelegt habe. Dies habe die Aktionäre daran gehindert, eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Der ursprüngliche Plan sah Aktienoptionen im Wert von 2,6 Milliarden Dollar vor. Aufgrund des starken Kursanstiegs der Tesla-Aktie war der Wert des Pakets zum Zeitpunkt des ersten Urteils auf 56 Milliarden Dollar angeschwollen. Aktuell, basierend auf dem Montagsschlusskurs, läge er sogar bei über 100 Milliarden Dollar. Ein Tesla-Aktionär hatte, wie die Tagesschau berichtet, Klage gegen Musk, Tesla und mehrere Vorstandsmitglieder eingereicht und Musk "ungerechtfertigte Bereicherung" vorgeworfen.
Obwohl die Tesla-Aktionäre dem Aktienpaket im Juni dieses Jahres erneut zugestimmt hatten, blieb das Gerichtsverfahren davon unberührt. Laut Deutschlandfunk sendet das Gericht damit ein deutliches Signal, dass die Zustimmung der Aktionäre nicht automatisch Bedenken hinsichtlich der Angemessenheit der Vereinbarung aus dem Weg räumt. Tesla kann gegen die Entscheidung Berufung einlegen. Die FAZ merkt an, dass Musk auch ohne das umstrittene Vergütungspaket der reichste Mensch der Welt bliebe.
Bereits im Mai 2024 hatte die Chefin der kalifornischen Beamtenpensionskasse CalPERS, einem der größten Tesla-Investoren, das 56-Milliarden-Dollar-Gehaltspaket als unangemessen kritisiert, wie Die Zeit berichtet. Musk hatte daraufhin auf der Plattform X entgegnet, alle vertraglichen Meilensteine erreicht zu haben.
Das ZDF berichtet, dass die Richterin das Aktienpaket als "unfassbare Summe" bezeichnet habe. Der Kläger argumentierte, die Ziele für Musk seien leicht zu erreichen gewesen, und es sei nicht einmal vorgeschrieben gewesen, dass Musk seine volle Arbeitskraft Tesla widme. Er habe gleichzeitig auch das Weltraumunternehmen SpaceX geleitet. Die Tesla-Direktoren hatten argumentiert, die hohe Vergütung solle sicherstellen, dass Musk seine Aufmerksamkeit weiterhin Tesla widme.
Der Stern zitiert Musks Reaktion auf die Gerichtsentscheidung auf X: "Meldet euer Unternehmen nie im Bundesstaat Delaware an." Der Aktienkurs von Tesla fiel im nachbörslichen Handel um mehr als 3,5 Prozent. Der Stern berichtet außerdem, dass Musk im November 2022 vor Gericht sein Gehaltspaket verteidigt und auf die schwierige Lage von Tesla im Jahr 2018 hingewiesen hatte.
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