20.10.2024
Mutmaßlicher Anschlag auf israelische Botschaft in Berlin vereitelt

Festnahme in Bernau: Bundesanwaltschaft ermittelt gegen mutmaßlichen IS-Unterstützer

Am Samstagabend wurde in Bernau bei Berlin ein Mann festgenommen, der im Verdacht steht, einen Anschlag auf die israelische Botschaft in Berlin geplant zu haben. An dem Einsatz waren auch Brandenburger Polizeikräfte beteiligt, wie eine Sprecherin des Innenministeriums bestätigte. Innenminister Michael Stübgen (CDU) wollte sich zunächst nicht zu dem Vorfall äußern. Nähere Details wurden zunächst nicht bekannt.

Wie die „Bild“ berichtet, stürmten schwer bewaffnete Elitepolizisten ein Haus in Bernau. Zudem sei in einem Hochhaus im nordrhein-westfälischen Sankt Augustin eine Wohnung durchsucht worden. Ziel der Operation sei ein 28-jähriger Libyer gewesen, der als Unterstützer des IS gelte.

Der israelische Botschafter Ron Prosor dankte den deutschen Sicherheitsbehörden via X (ehemals Twitter): „Der muslimische Antisemitismus beschränkt sich nicht auf hasserfüllte Rhetorik, sondern fördert den weltweiten Terrorismus. Die Mitarbeiter der israelischen Botschaft sind besonders gefährdet, weil sie an vorderster Front der Diplomatie stehen. Ich möchte den deutschen Sicherheitsbehörden herzlich dafür danken, dass sie die Sicherheit unserer Botschaft gewährleisten.“

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe teilte mit, dem Libyer werde vorgeworfen, Anhänger des IS zu sein. Er habe spätestens seit Oktober 2024 beabsichtigt, „einen öffentlichkeitswirksamen Anschlag mit Schusswaffen auf die israelische Botschaft in Berlin“ zu verüben. Ob der Tatverdächtige die israelische Botschaft in Berlin mit Waffen oder mit Sprengstoff angreifen wollte, ist laut „Bild“-Informationen zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch unklar.

Es habe Hinweise gegeben, dass der Tatverdächtige nach dem Anschlag zu einem Verwandten nach Sankt Augustin flüchten und sich danach möglicherweise ins Ausland absetzen wollte. Den Angaben nach gilt der Angehörige derzeit nicht als Beschuldigter, sondern als Zeuge. Der Festgenommene dürfte am Sonntag in Karlsruhe einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) vorgeführt werden. Dieser muss dann entscheiden, ob der Mann in Untersuchungshaft kommt. Details dazu blieben zunächst offen.

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