6.12.2024
Mutmaßlicher Anschlag auf Melbourner Synagoge

Schwerer Brandschaden an Melbourner Synagoge nach mutmaßlichem Anschlag

Am frühen Freitagmorgen wurde eine Synagoge in einem Vorort von Melbourne durch einen Brand schwer beschädigt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befanden sich laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung (FAZ) bereits Menschen im Gebäude. Glücklicherweise gab es keine Berichte über ernsthafte Verletzungen.

Der australische Premierminister Anthony Albanese verurteilte die Tat aufs Schärfste und bezeichnete sie als skandalös. „Diese Gewalt, Einschüchterung und Zerstörung an einem Ort des Gebets ist ein Skandal“, erklärte Albanese, wie unter anderem blue News berichtet. Er betonte seine „Null Toleranz“-Politik gegenüber Antisemitismus und versicherte, dass dieser in Australien keinen Platz habe.

Die Polizei geht von einer vorsätzlichen Brandstiftung aus. Ein Augenzeuge, der zum Morgengebet in die Synagoge gekommen war, berichtete von zwei maskierten Personen, die offenbar Brandbeschleuniger im Gebäude verteilten. Kurz darauf stand die Synagoge in Flammen. „Wir glauben, dass es vorsätzlich war. Wir glauben, dass sie gezielt angegriffen wurde. Was wir nicht wissen, ist warum“, so Chris Murray von der Abteilung für Brandstiftung und Sprengstoff der Polizei im Bundesstaat Victoria, wie die FAZ berichtet.

Benjamin Klein, ein Mitglied des Gemeindevorstands der Synagoge, schilderte den Vorfall gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Demnach hörten die Betenden laute Schläge, bevor Flüssigkeit in das Gebäude gegossen und angezündet wurde. Die Anwesenden konnten durch den hinteren Teil der Synagoge fliehen, wobei ein Mann Verbrennungen an der Hand erlitt. „Das Feuer war sehr groß“, sagte Klein. „Das Innere ist komplett ausgebrannt.“ Auch Sunshine Radio berichtete über Kleins Aussagen und die erheblichen Schäden im Inneren der Synagoge.

Fernsehbilder zeigten Feuerwehrleute, die die Glutnester durch die Tür des Gebäudes löschten. Der Vorfall erinnert an frühere Buschbrände in Australien, wie der Bericht von SRF über einen „Monsterbrand“ im Bundesstaat Victoria vom Februar 2024 zeigt, bei dem Tausende Menschen vor den Flammen fliehen mussten. Obwohl es sich im aktuellen Fall um Brandstiftung und nicht um einen Buschbrand handelt, verdeutlicht er die Verwundbarkeit von Gemeinden und die Notwendigkeit schneller Reaktionen in Notsituationen.

Premierminister Albanese bekräftigte, dass dieser Anschlag Menschenleben gefährdet und darauf abgezielt habe, Angst in der Gemeinschaft zu verbreiten. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/australien-brandstifter-setzen-synagoge-in-vorort-von-melbourne-in-flammen-110157357.html
  • https://www.bluewin.ch/de/news/vermischtes/brandstifter-legen-feuer-in-synagoge-in-vorort-von-melbourne-2475556.html
  • https://www.sunshine.ch/news/international/brandstifter-legen-feuer-in-synagoge-in-vorort-von-melbourne-159514770
  • https://www.srf.ch/news/international/flucht-vor-feuerwalze-menschen-in-suedaustralien-fluechten-vor-monsterbrand
Weitere
Artikel