Malaga steht im Zeichen des Abschieds. Rafael Nadal, die spanische Tennis-Ikone, beendet seine Karriere bei den Davis Cup Finals. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/18/nadal-mania-in-malaga-moechte-woche-geniessen) berichtet, überstrahlt die „Nadal-Mania“ sogar die Sorgen um die Auswirkungen der jüngsten Unwetter, die die Region heimgesucht haben. Ein riesiges „GRACIAS, RAFA“-Plakat an der Fassade des Palacio de deportes José María Martín Carpena zeugt von der Dankbarkeit der Fans.
Nach 22 Jahren auf der ATP-Tour und geprägt von zahlreichen Verletzungen, zieht der 38-jährige Spanier einen Schlussstrich unter seine beeindruckende Laufbahn. Im Oktober hatte Nadal in einer Videobotschaft seinen Rücktritt verkündet – eine Nachricht, die viele befürchtet, aber insgeheim erwartet hatten. "Es geht einfach nicht mehr", so Nadal laut dpa.
14 seiner 22 Grand-Slam-Titel errang Nadal bei den French Open, darunter auch seinen letzten im Jahr 2022. Roland Garros, der Ort seiner größten Triumphe, wäre der vermeintlich passende Rahmen für das Karriereende gewesen. Doch die Liebe zum Tennis war zu groß, der Mallorquiner wollte weiterkämpfen. Zwei weitere Jahre versuchte er, seinen Körper an die Spitze zurückzubringen. Doch die jahrelange Belastung hat ihren Tribut gefordert.
Sein letztes offizielles Einzel bestritt Nadal bei den Olympischen Spielen in Paris gegen seinen langjährigen Rivalen Novak Djokovic. Ende Juli musste er sich dem Serben geschlagen geben. Nun kehrt er für die Davis Cup Finals in seine Heimat zurück. Die große Frage: In welcher Verfassung? "Ich habe mich ganz gut vorbereiten können", sagte Nadal laut dpa über seine Trainingseinheiten auf Mallorca. "Ich bin hier, um diese Woche zu genießen und dann schauen wir, was passiert", fügte er bei seiner Ankunft in Malaga hinzu.
Die Hoffnung, Nadal noch einmal im Einzel spielen zu sehen, ist groß. Die Tickets für das Spiel gegen die Niederlande waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. "Wir hätten auch das Estadio Santiago Bernabéu füllen können", sagte Turnierdirektor Feliciano Lopez laut dpa mit Blick auf das 80.000 Zuschauer fassende Fußballstadion von Real Madrid. In Malaga werden rund 11.300 Zuschauer im Stadion sein, darunter zahlreiche Prominente aus Sport, Showbusiness und Politik.
Ein "ganz besonderer Abschied" sei geplant, so Lopez. Doch der Zeitpunkt von Nadals letztem Auftritt bleibt ungewiss. Dienstag gegen die Niederlande? Im Halbfinale, möglicherweise gegen Deutschland? Oder gar erst im Finale am Sonntag? Wird er überhaupt noch einmal spielen oder seine Karriere als Ersatzspieler beenden? "Wenn es keinen Sinn macht, dann werde ich der Erste sein, der das sagt", versprach Nadal, der sich eng mit Teamchef David Ferrer abstimmt.
Jede Bewegung Nadals wird in Spanien analysiert, die Nadal-Mania ist allgegenwärtig. Der Tennisstar versucht, die letzten Tage seiner Karriere trotz des Hypes zu genießen. "Ich bin aufgeregt, einen langen und wunderbaren Teil meines Lebens zu einem Ende bringen", sagte er. "Man muss akzeptieren, dass alles einen Anfang und ein Ende hat."
Nach Roger Federer ist Nadal der zweite der "Großen Drei", der sich in den Ruhestand verabschiedet. "Ich habe immer gehofft, dass dieser Tag nie kommen würde", sagte Federer. Auch Novak Djokovic würdigte seinen Rivalen: "Danke, dass du mich in unserer Rivalität, die mich als Spieler am meisten geprägt hat, so oft an meine Grenzen gebracht hast." Djokovic, im Gegensatz zu Nadal, wird auch im kommenden Jahr weiter auf der Tour spielen.
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