Während die Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim noch in vollem Gange ist, plant die Deutsche Bahn bereits den nächsten Großangriff auf marode Infrastruktur im Rhein-Main-Gebiet. Wie die Tochtergesellschaft DB Netz AG mitteilte, steht die rechtsrheinische Strecke zwischen Wiesbaden und Troisdorf im zweiten Halbjahr 2026 zur Generalsanierung an. Wie die F.A.Z. berichtet, sollen im kommenden Jahr die Fahrpläne für den Schienen- und Ersatzverkehr erstellt und die Kommunikation mit den betroffenen Kommunen und Fahrgästen gestartet werden. Die Ausschreibung der Leistungen für den Schienenersatzverkehr ist bereits für Ende 2024 geplant.
Die aktuellen Erfahrungen mit der Riedbahn-Sanierung, wo rund 300 Züge täglich verkehren, fließen in die Planungen für die rechtsrheinische Strecke ein. So konnte laut einem Bericht der F.A.Z. vom 13.11.2024 die Pünktlichkeit der umgeleiteten Fernzüge, die während der Riedbahn-Sperrung über Worms und Darmstadt fahren, durch optimierte Fahrpläne und Zeitpuffer gesteigert werden. Nicht alle Züge werden umgeleitet, ein Drittel der Verbindungen entfällt komplett. Das Sitzplatzangebot konnte durch den Einsatz längerer Züge jedoch weitgehend aufrechterhalten werden.
Die DB bekräftigt weiterhin, dass die Riedbahn wie geplant zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember wieder in Betrieb genommen wird. Infrastrukturvorstand Berthold Huber betonte laut SWR, dass man aus den Verzögerungen während der vorbereitenden Sperrung im Januar gelernt habe und nun ein umfangreiches Vorsorgeprogramm entwickelt wurde. Spezielle Entstörungsteams, Material und Baumaschinen, wie beispielsweise eine Stopfmaschine zur Verdichtung des Schotters, stehen bereit, um auf mögliche Probleme bei der Inbetriebnahme reagieren zu können. Auch für den Fall, dass die Strecke nicht rechtzeitig fertig wird, sind laut Huber Vorkehrungen getroffen, wie die Bereitstellung von Bussen und Personal für den Ersatzverkehr.
Die Generalsanierung der Riedbahn markiert den Auftakt eines umfangreichen Programms zur Modernisierung des deutschen Schienennetzes. Bis 2027 sollen 1.500 Kilometer Strecke grundlegend erneuert werden, wie der SWR berichtet. Im kommenden Jahr stehen die Streckenkorridore Hamburg - Berlin und Emmerich - Oberhausen auf dem Plan. Ziel der Generalsanierungen ist es, die Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit des Bahnverkehrs zu steigern. Die DB setzt dabei auf eine konzentrierte Bauphase mit Streckensperrungen, um die Gesamtbauzeit zu minimieren.
Die Generalsanierung der rechtsrheinischen Strecke zwischen Wiesbaden und Troisdorf im Jahr 2026 wird die nächste große Herausforderung für die DB im Rhein-Main-Gebiet. Die Erfahrungen aus der Riedbahn-Sanierung, die Herausforderungen bei der Organisation des Ersatzverkehrs und die Koordination der Bauarbeiten, werden wertvolle Erkenntnisse für die Planung und Durchführung dieses Projekts liefern.