Der Prozess gegen vier Bundeswehrsoldaten wegen schweren Bandendiebstahls vor dem Amtsgericht Eckernförde ist zum zweiten Mal vertagt worden. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, ist einer der Angeklagten an Hand-Mund-Fuß-Krankheit erkrankt, wodurch ein Prozessauftakt am 21. November 2024 nicht möglich war. Der Richter verschob den Beginn auf den 10. Dezember, um eine Ansteckungsgefahr im Gerichtssaal zu vermeiden. Bereits im Februar 2024 war der Prozess gescheitert, da das Gericht einem Befangenheitsantrag der Verteidigung gegen einen Schöffen stattgegeben hatte. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/21/prozess-gegen-soldaten-wegen-bandendiebstahls-erneut-vertagt) berichtet, wurde auch bei der erneuten Verschiebung die Anklage nicht verlesen.
Den Soldaten wird vorgeworfen, zwischen Januar und Mai 2022 Ausrüstungsgegenstände der Bundeswehr im Wert von rund 115.000 Euro gestohlen zu haben. Zu den entwendeten Gegenständen gehören unter anderem Digitalkameras, Spezialkopfhörer, Kompasse, Funkgeräte und Ferngläser. Die Tatorte lagen in Alt Duvenstedt, Eckernförde und Seedorf (Niedersachsen). Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern Bandendiebstahl, Sachbeschädigung und die Verabredung zu einem Verbrechen, konkret einer schweren Brandstiftung, vor. Sie sollen versucht haben, Einbruchsspuren durch Brandstiftung zu vertuschen, was jedoch nicht gelang. Die mutmaßliche Motivation für die Diebstähle war die Schaffung einer Einnahmequelle durch den Weiterverkauf der Ausrüstung, wie dpa meldet.
Einem der Angeklagten wird in einem separaten Verfahren vorgeworfen, im Mai 2022 in Itzehoe als Heranwachsender unerlaubt mit explosionsgefährlichen Stoffen umgegangen zu sein. Außerdem soll er unerlaubt Waffen besessen und hergestellt haben, was einen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz darstellt. Bei einer Durchsuchung wurden bei ihm Waffen und Materialien zur Herstellung von Sprengstoffen und Sprengkörpern gefunden. Das Hamburger Abendblatt (https://www.abendblatt.de/hamburg/article241587802/Soldaten-wegen-Bandendiebstahls-vor-Gericht.html) berichtete bereits im Februar 2024 über den ersten Prozessauftakt.
Der Prozess soll nun am 10. Dezember 2024 beginnen. Es bleibt abzuwarten, ob es zu weiteren Verzögerungen kommt und wann mit einem Urteil zu rechnen ist. Auch Stern (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hamburg-schleswig-holstein/justiz--prozess-gegen-soldaten-wegen-bandendiebstahls-beginnt-erneut-35245592.html) berichtete über den geplanten Neustart des Prozesses.