Die australische Regierung plant ein umfassendes Verbot von Social-Media-Plattformen für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 21. November 2024 berichtete, wurde ein entsprechender Gesetzesentwurf im australischen Parlament eingebracht. Sollte das Gesetz verabschiedet werden, wäre Australien das erste Land weltweit mit einer derartigen Regelung. Wie die „Zeit“ online berichtet, könnte das Gesetz bereits in den kommenden Wochen verabschiedet werden. https://www.zeit.de/news/2024-11/21/australien-plant-social-media-verbot-fuer-alle-unter-16.
Betroffen von dem Verbot wären populäre Plattformen wie Facebook, TikTok, Instagram und Snapchat. Ausgenommen sind hingegen Dienste wie Messenger Kids, WhatsApp, Kids Helpline, Google Classroom und YouTube. Premierminister Anthony Albanese begründete den Vorstoß mit dem Schutz der Kinder und dem Wunsch, Eltern mehr Sicherheit zu geben. „Im Wesentlichen wollen wir, dass junge Australier eine Kindheit haben. Wir wollen, dass Eltern Seelenfrieden haben“, zitiert ihn die dpa. Er betonte zudem den sozialen Schaden, den soziale Medien seiner Ansicht nach anrichten. Auch die Opposition signalisierte laut dpa ihre Unterstützung und will an einer schnellen Verabschiedung des Gesetzes mitwirken.
Die Verantwortung für die Einhaltung der Altersgrenze soll bei den Tech-Konzernen liegen. Unternehmen, die gegen die Vorgaben verstoßen, drohen Strafen von bis zu 49,5 Millionen Australischen Dollar (rund 30,6 Millionen Euro), wie dpa berichtet. Wie die Altersverifikation in der Praxis umgesetzt werden soll, ist derzeit noch unklar. Laut Spiegel Online äußerte sich Antigone Davis, Sicherheitschefin bei Meta, zwar positiv zur Einhaltung von Altersbeschränkungen, betonte aber auch die Notwendigkeit einer ausführlichen Diskussion über die Umsetzung der Schutzmaßnahmen. https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/australien-plant-radikales-social-media-verbot-fuer-jugendliche-unter-16-jahren-a-aec4afaf-38a6-4fc7-8bc3-a4ef85bf10cc. Auch Experten äußerten laut Spiegel Online Bedenken, dass eine starre Altersgrenze nicht das geeignete Mittel sei, um Gefahren effektiv zu bekämpfen und Jugendliche von Hilfsangeboten abschneiden könnte.
Der Vorstoß der australischen Regierung ist international einzigartig und wird mit Spannung beobachtet. Die Diskussion um den Einfluss von Social Media auf Kinder und Jugendliche wird auch in anderen Ländern geführt, bisher jedoch ohne vergleichbar weitreichende Konsequenzen.
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