Drei Wochen nach der schweren Flutkatastrophe in Spanien, bei der fast 230 Menschen ums Leben kamen, wurde die Innen- und Justizministerin der Region Valencia, Salomé Pradas, entlassen. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/21/ahnungslose-ministerin-nach-unwetter-in-spanien-entlassen) berichtet, hatte Pradas unmittelbar nach der Katastrophe ihre Unkenntnis über die Existenz eines Notfall-Warnsystems eingeräumt. Der Regionalpräsident Carlos Mazón bestätigte die Entlassung, enthielt sich jedoch jeglicher Vorwürfe gegen Pradas. Stattdessen lobte er ihre Arbeit und ihre „politische Großzügigkeit“.
Die 46-jährige Ministerin war in die Kritik geraten, weil sie am Abend des 29. Oktober, als sich das Ausmaß der Katastrophe bereits abzeichnete, keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen hatte. Warnmeldungen erreichten die Bevölkerung erst Stunden später, nachdem sich zahlreiche Straßen bereits in reißende Flüsse verwandelt hatten. Wie verschiedene Medien berichten, gab Pradas später an, erst in der Unwetternacht von der Existenz des sogenannten „Es-Alert“-Warnsystems erfahren zu haben.
Die Flutkatastrophe, ausgelöst durch heftige Regenfälle, Erdrutsche und Überschwemmungen, forderte nach offiziellen Angaben mindestens 228 Todesopfer. Allein in Valencia wurden 220 Leichen geborgen, weitere acht in den angrenzenden Regionen Kastilien-La Mancha und Andalusien. Acht Personen werden weiterhin vermisst. In einigen Ortschaften fiel innerhalb weniger Stunden so viel Regen wie sonst in einem ganzen Jahr. Der geschätzte finanzielle Schaden beläuft sich auf mindestens 9,3 Milliarden Euro.
Die schleppend angelaufene Hilfe nach der Katastrophe löste großen Unmut in der Bevölkerung aus. Am 9. November demonstrierten rund 130.000 Menschen in Valencia und forderten den Rücktritt Mazóns. Der Regionalpräsident erklärte jedoch, im Amt bleiben zu wollen. Mit der Entlassung von Pradas und einer weiteren Ministerin sei die unwetterbedingte Regierungsumbildung abgeschlossen, so Mazón.
Zusätzlich zu der Zeit wurden folgende Quellen verwendet:
