19.10.2024
Neue Funde des Japankäfers in Bayern alarmieren Experten
Große Schäden möglich: Weitere Japankäfer in Bayern gefunden

Große Schäden möglich: Weitere Japankäfer in Bayern gefunden

In Bayern wurden erneut Exemplare des Japankäfers, eines meldepflichtigen Schädlings, entdeckt. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat am 23. August 2024 mitgeteilt, dass in zwei Fallen bei Kiefersfelden und Lindau zwei weitere männliche Käfer gefangen wurden. Dies folgt auf den ersten bestätigten Fund eines Japankäfers Anfang August in der Nähe von Lindau.

Bedrohung für Pflanzen

Der Japankäfer, wissenschaftlich bekannt als Popillia japonica, hat eine Körpergröße von etwa einem Zentimeter und stellt eine ernsthafte Bedrohung für Zier- und Nutzpflanzen dar. Die erwachsenen Käfer ernähren sich von grünen Pflanzenteilen und Früchten, während die Larven vor allem die Wurzeln von Gräsern angreifen. Dies kann zu erheblichen Schäden an verschiedenen Kulturen führen, darunter Ackerkulturen, Waldbäume, Obst- und Weinplantagen sowie Zierpflanzen in privaten Gärten.

Erste Entdeckung und Maßnahmen

Der erste Fund eines Japankäfers in Bayern wurde Anfang August nahe Lindau gemacht. Nach der Entdeckung der beiden weiteren Käfer hat die LfL die Überwachung in den betroffenen Grenzregionen verstärkt. Hierzu wurden zusätzliche Fallen aufgestellt, und der österreichische Pflanzenschutzdienst wurde informiert, um eine mögliche Ausbreitung des Schädling zu verhindern.

Ursprung der Käfer

Die Experten der LfL vermuten, dass die bisher in Bayern gefundenen Käfer auf Transportmitteln aus Norditalien oder der Schweiz nach Deutschland gelangt sind. Alle Fundorte liegen in der Nähe von Autobahnen, was diese Theorie stützt. Bislang wurden in Bayern insgesamt drei Japankäfer gefangen, und alle sind männlich. Sie wurden in eine der 53 Fallen gefangen, die in Risikogebieten aufgestellt wurden.

Überwachung und Kontrolle

Die Fallen sind mit speziellen Lockstoffen ausgestattet und sollen für einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen stehen bleiben. Die LfL plant, diese wöchentlich zu kontrollieren. Sollte sich herausstellen, dass keine weiteren Käfer gefunden werden, besteht die Hoffnung, dass es sich bei den gefangenen Exemplaren nicht um Mitglieder einer bereits in Bayern etablierten Population handelt.

Öffentliche Mitteilung

Bürger, die Japankäfer sichten, werden aufgefordert, dies der Landesanstalt zu melden. Auf der Webseite der LfL sind Informationen und Bilder verfügbar, die helfen sollen, den Käfer zu identifizieren und Verwechslungen mit einheimischen, harmlosen Käfern zu vermeiden.

Fazit

Die Entdeckung weiterer Japankäfer in Bayern verdeutlicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung und Kontrolle von Schädlingen, die potenziell große Schäden an der Landwirtschaft und der heimischen Flora verursachen können. Die LfL bleibt wachsam und setzt alles daran, eine Ausbreitung des Japankäfers zu verhindern.

Quellen: dpa, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

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