Nach dem verheerenden Brand von 2019 öffnet die Pariser Kathedrale Notre-Dame am kommenden Wochenende, fünf Jahre später, wieder ihre Türen. news.at berichtet, dass die Kathedrale "heller als je zuvor" erstrahlt. Dank einer beispiellosen internationalen Spendenwelle, die 846 Millionen Euro einbrachte, konnte die Restaurierung, ein Meisterwerk französischer Handwerkskunst und Ingenieursleistung, realisiert werden. Die Summe deckt nicht nur die Restaurierung, sondern auch die bevorstehende Renovierung der Apsis und der Strebepfeiler.
Das Versprechen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron aus dem Jahr 2019, Notre-Dame innerhalb von fünf Jahren "schöner als vorher" wiederaufzubauen, wurde trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem ambitionierten Zeitplan eingehalten. Bei einem Besuch vor der Eröffnung dankte Macron den Handwerkern und lobte sie für die Bewältigung des "Unmöglichen". fr.de berichtet, dass Frankreich über diese Leistung staunt, mit der sich der Präsident profilieren möchte.
Die Restaurierung stellte nicht nur eine technische, sondern auch eine politische Herausforderung dar. Aufgrund der strikten Trennung von Staat und Kirche in Frankreich war die Restaurierung eine reine Staatsangelegenheit. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass Macron der Kathedrale gerne einen modernen Touch, beispielsweise durch einen modernen Spitzturm, verliehen hätte. Die Charta von Venedig, die den originalgetreuen Wiederaufbau historischer Gebäude vorschreibt, verhinderte dies jedoch. Macron konnte sich allerdings durchsetzen, dass einige Fenster aus dem 19. Jahrhundert durch zeitgenössische Kunstwerke ersetzt wurden.
Die Wiedereröffnung wird mit einem Festgottesdienst am Samstag und einer Messe am Sonntag gefeiert. Zur Eröffnungsfeier werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter auch Prinz William aus Großbritannien, wie stern.de berichtet. Am Sonntag wird Erzbischof Laurent Ulrich die erste Messe in der restaurierten Kathedrale zelebrieren und den neuen Altar weihen.
Erzbischof Ulrich spielte auch eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Eröffnungszeremonie. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, dass Ulrich Macrons Plan, dem Klerus die Schlüssel der Kathedrale zu übergeben, durchkreuzte. Schließlich einigte man sich auf eine Trennung der staatlichen und kirchlichen Aspekte der Zeremonie.
Besucher werden Notre-Dame kaum wiedererkennen. Der helle Kalkstein ist vom Ruß befreit, die Fenster erstrahlen in neuer Sauberkeit und die Statuen sind gereinigt. Die Deutsche Welle berichtet, dass durch die gereinigten Fenster mehr Licht als je zuvor in die Kathedrale fällt und die Farben und das Blattgold der Wandmalereien erstrahlen lässt.
Die Wiedereröffnung von Notre-Dame symbolisiert mehr als nur die Wiederherstellung eines Gebäudes. Sie ist ein Zeichen der französischen Widerstandsfähigkeit und ein Symbol der Hoffnung für die Zukunft. Die Kathedrale, die Jahrhunderte von Geschichte überdauert hat, ist nun bereit, neue Generationen zu empfangen.
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