September 20, 2024
Oktoberfest 2024: Tradition trifft auf Sicherheit und neue Erlebnisse

Oktoberfest: Wiesn-Countdown: Viel Bier, kein Joint

Das Münchner Oktoberfest steht vor der Tür und die Vorfreude der Besucher ist spürbar. Am Samstag, den 21. September, wird das größte Volksfest der Welt offiziell eröffnet. Millionen von Gästen werden bis zum 6. Oktober erwartet, um gemeinsam zu feiern, zu essen und vor allem zu trinken. Die Frage nach der Sicherheit auf der Wiesn ist in Anbetracht der jüngsten Ereignisse, darunter mutmaßlich islamistisch motivierte Anschläge in Solingen und München, besonders relevant.

Sicherheitsmaßnahmen auf der Wiesn

Die Sicherheitsbehörden haben umfassende Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten. Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gibt es zwar keine konkreten Gefährdungshinweise, jedoch bleibt die abstrakte Gefährdungslage durch den islamistischen Terrorismus hoch. Ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept umfasst unter anderem:

- Kontrollen an den Eingängen - Verbot von großen Taschen, Messern und Glasflaschen - Hohe Polizeipräsenz - Versenkbare Poller und Beton-Blumenkübel zum Schutz vor Auto-Attacken

Zusätzlich werden in diesem Jahr zum ersten Mal Hand-Metalldetektoren stichprobenartig eingesetzt, um potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen. Rund 600 Polizisten werden im Einsatz sein, unterstützt von mehreren Tausend Ordnern, die für die Sicherheit innerhalb der Zelte sorgen.

Alkoholkonsum und Cannabisverbot

Ein zentrales Thema ist der Konsum von Alkohol und Drogen auf dem Oktoberfest. Während der Genuss von Bier auf der Wiesn fest etabliert ist, bleibt das Kiffen auf Volksfesten und in Biergärten in Bayern per Landesgesetz verboten. Dies gilt besonders in der Nähe von Minderjährigen, was auf der Wiesn besonders relevant ist. Die Wirte begrüßen diese Regelung, da sie Klarheit schafft und mögliche Konflikte mit kiffenden Gästen vermeidet.

Bierpreise und -verbrauch

Die Preise für das Bier auf der Wiesn sind in diesem Jahr ein heiß diskutiertes Thema. Die Maß Bier kostet zwischen 13,60 und 15,30 Euro, was für einige Besucher einen kleinen Schock darstellt. Trotz der steigenden Preise blieb der Bierdurst ungebrochen: Im Jahr 2023 wurden über 7,4 Millionen Liter Bier konsumiert. Für diejenigen, die ihren Durst stillen möchten, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen, gibt es seit dem Vorjahr kostenlose Trinkwasserbrunnen auf dem Gelände.

Preise für Speisen

Auch die Preise für Speisen auf der Wiesn steigen. Ein Grund dafür ist die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie von sieben auf 19 Prozent. Laut Co-Wirtesprecher Christian Schottenhamel ist mit einer Erhöhung von etwa 15 Prozent zu rechnen, was sowohl auf die Mehrwertsteueranpassung als auch auf allgemeine Kostensteigerungen zurückzuführen ist.

Platzreservierungen in den Bierzelten

Die reservierbaren Plätze in den Bierzelten sind in der Regel schnell ausgebucht. Wer jedoch spontan einen Platz finden möchte, hat die Möglichkeit, am Morgen der Eröffnung direkt zum Zelt seiner Wahl zu eilen. Alternativ können Gäste, die ihre Reservierung nicht wahrnehmen, diese über eine Tauschbörse anbieten. Diese Möglichkeit wurde eingeführt, um den Graumarkt zu bekämpfen, der oft überhöhte Preise verlangt.

Modetrends auf der Wiesn

Dirndl und Lederhosen sind die traditionellen Outfits auf der Wiesn. In diesem Jahr sind modische Farben wie Lila, Mint und Salbei besonders angesagt. Die Trachtenmode hat sich weiterentwickelt, und es gibt auch trendige Varianten für diejenigen, die schnell in die Wiesn-Stimmung kommen möchten.

Neuheiten auf der Wiesn

Die Wiesn bietet in diesem Jahr einige neue Attraktionen. Dazu gehören unter anderem ein 12D-Kino, das ein einzigartiges Erlebnis verspricht, sowie verschiedene Fahrgeschäfte, die für Nervenkitzel sorgen. Das Musikantenzelt „Boandlkramerei“ wird erstmals auf der Oidn Wiesn zu finden sein und ersetzt das Herzkasperlzelt.

Gesundheit und Corona

In Bezug auf die Gesundheit bleibt die Frage, ob Corona noch ein Thema ist. Während die Infektionszahlen im Sommer gestiegen waren, zeigen aktuelle Trends einen Rückgang. Dennoch bleibt die Wiesn ein potenzieller Ort für die Verbreitung von Viren, insbesondere in den engen Zeltbedingungen.

Virtuelle Wiesn-Erlebnisse

Für diejenigen, die nicht persönlich anwesend sein können oder Bedenken hinsichtlich der Gesundheit haben, gibt es nun auch virtuelle Möglichkeiten, das Oktoberfest zu erleben. Ein Virtual-Reality-Game ermöglicht es den Nutzern, als Avatare an der Wiesn teilzunehmen.

Insgesamt verspricht das Oktoberfest 2024 eine Mischung aus Tradition, Sicherheit und neuen Erlebnissen. Die Vorfreude auf die Feierlichkeiten ist groß, und die Besucher können sich auf eine unvergessliche Zeit auf der Wiesn freuen.

Quellen: Zeit Online, dpa

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