October 2, 2024
Pentixapharm: Ein neuer Akteur an der Frankfurter Börse

Pentixapharm: Vom Theater an die Frankfurter Börse - Ein ungewöhnlicher Weg

Andreas Eckert, 63 Jahre alt, hat einen ungewöhnlichen Lebensweg hinter sich. Einst als Theaterkritiker im Feuilleton tätig, hat er sich als erfolgreicher Seriengründer in der Pharmabranche etabliert. Nun wagt er mit seinem Unternehmen Pentixapharm den Schritt an die Frankfurter Börse – ein Novum in der deutschen Biotech-Landschaft seit 2016. Wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (F.A.S.) berichtet, ist der Börsengang für nächste Woche geplant.

Mit Radioaktivität gegen Bluthochdruck

Pentixapharm widmet sich der Strahlenmedizin und hat eine neuartige Behandlungsmethode gegen Bluthochdruck entwickelt. Mittels radioaktiver Atome soll präzise nachgewiesen werden, ob eine Fehlfunktion der Nebenniere die Ursache für die Volkskrankheit ist, an der allein in Deutschland über 20 Millionen Menschen leiden. Im Falle eines positiven Befunds könnten die betroffenen Drüsen laut Eckert mit geringem Aufwand verschlossen werden. Das Produkt, das sich derzeit in der finalen Phase der klinischen Prüfung befindet, bezeichnet er als „Theranostikum“.

Unaufgeregter Aufstieg und ambitionierte Zukunftspläne

Besonders bemerkenswert ist, dass es Pentixapharm gelungen ist, diesen Entwicklungsstand ohne großes Aufsehen zu erreichen. Eckert beziffert die zusätzlichen Mittel, die bis zur angestrebten behördlichen Zulassung voraussichtlich benötigt werden, auf etwas mehr als 50 Millionen Euro – eine vergleichsweise geringe Summe für die Pharmabranche. Dieser Umstand ist auf die enge Verbindung mit dem Berliner Strahlen- und Medizintechnikunternehmen Eckert & Ziegler zurückzuführen, das Eckert 1992 gemeinsam mit Jürgen Ziegler gründete.

Eckert & Ziegler, das heute zahlreiche Pharmakonzerne mit Diagnosemitteln beliefert, bot Pentixapharm die ideale Plattform, um die neuen Radioisotope umfassend zu testen und so den Zulassungsprozess zu beschleunigen. Eckert selbst ist Großaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender des im S-Dax geführten Unternehmens, das rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt, einen Umsatz von 250 Millionen Euro erwirtschaftet und eine Marktkapitalisierung von knapp einer Milliarde Euro aufweist.

Für Pentixapharm plant Eckert zunächst, eine überschaubare Anzahl neuer Investoren an Bord zu holen. Langfristig verfolgt er jedoch ambitionierte Ziele. Sobald die Zulassung für das neuartige Medikament gegen Bluthochdruck vorliegt, sollen auch die internationalen Finanzmärkte, insbesondere in den USA und Großbritannien, erschlossen werden. Der Börsengang in Frankfurt sei „dafür nur ein Zwischenschritt“, so Eckert gegenüber der F.A.S.

Vom Dramaturgen zum Biotech-Unternehmer

Eckerts Karriereweg ist ungewöhnlich. Ursprünglich bot er Unternehmen seine Expertise als Dramaturg an, um deren Geschäftspläne zu optimieren. Dieser unkonventionelle Einstieg mündete in einer beeindruckenden Laufbahn als Unternehmer, die ihn nun an die Spitze eines vielversprechenden Biotech-Unternehmens geführt hat. Mit Pentixapharm wagt er den Schritt an die Börse und setzt damit ein Zeichen in der deutschen Biotech-Branche.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/pentixapharm-chef-eckert-vom-theater-an-die-boerse-110013440.html

Weitere
Artikel