Die Bezahlung von Pflegekräften in deutschen Pflegeheimen hat sich deutlich verbessert. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 1. November 2024 berichtete, sind die durchschnittlichen Stundenlöhne im Vergleich zum Vorjahr um 8,8 Prozent auf 22,60 Euro gestiegen. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), der auch die Pflegekassen vertritt, sprach von einem „signifikanten Anstieg“, nachdem in den vergangenen Jahren die Steigerungen bei durchschnittlich zwei Prozent pro Jahr lagen. Die „Rheinische Post“ hatte zuerst über die Entwicklung berichtet.
GKV-Verbandschefin Doris Pfeiffer erklärte laut dpa: „Die höheren Durchschnittslöhne in der Altenpflege zeigen, dass sich Pflegekräfte insgesamt auf eine faire Bezahlung verlassen können.“ Als Grund für den Anstieg nannte sie die Anbindung der durchschnittlichen Entlohnung an die Entwicklung der Tariflöhne. Gleichzeitig wies Pfeiffer darauf hin, dass sich höhere Löhne oft auf die Eigenanteile der Pflegebedürftigen auswirken. Sie forderte die Politik zum Handeln auf: „Die Politik muss hier endlich Wege aufzeigen, um die steigende Belastung der Pflegebedürftigen wirksam zu begrenzen.“
Seit September 2022 dürfen die Pflegekassen Versorgungsverträge nur noch mit Heimen abschließen, die nach Tarif oder vergleichbar bezahlen. Wie der GKV-Spitzenverband mitteilte, enthielten zahlreiche Tarifverträge zwischen 2023 und 2024 Lohnerhöhungen, die über die Steigerungen der Vorjahre hinausgingen. Für Pflegehilfskräfte ohne Ausbildung liegt der Durchschnittslohn demnach künftig bei 19,26 Euro pro Stunde. Der Durchschnittslohn für Pflegefachkräfte steigt um 9,2 Prozent auf 25,93 Euro. Für die Auswertung wurden 11.000 Meldungen tarifgebundener Pflegeeinrichtungen herangezogen.
Die Erhöhung der Mindestlöhne in der Pflege wurde auch von der Bundesregierung bestätigt. Wie auf der Webseite der Bundesregierung zu lesen ist, erhalten Pflegehilfskräfte seit dem 1. Mai 2024 mindestens 15,50 Euro brutto pro Stunde, qualifizierte Pflegehilfskräfte 16,50 Euro und Pflegefachkräfte 19,50 Euro. Eine weitere Erhöhung ist zum 1. Juli 2025 geplant. ver.di begrüßte die Erhöhung des Pflegemindestlohns, betonte aber gleichzeitig die Notwendigkeit von umfassenden Tarifverträgen, um die Attraktivität der Pflegeberufe zu steigern (Quelle: verdi.de).
Auch MEDWING, eine Plattform für Gesundheitspersonal, berichtet über steigende Löhne in der Altenpflege und verweist auf den Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit (Quelle: medwing.com). Demnach verdienten Altenpflegefachkräfte im Jahr 2019 durchschnittlich 3.032 Euro brutto, ein Plus von 5,4 Prozent gegenüber 2018. Trotz dieser positiven Entwicklung besteht weiterhin ein deutliches Ost-West-Gefälle bei den Gehältern.