Auf einer Baustelle an der Autobahn A3 bei Erlangen kam es am Montagnachmittag zu einer Verpuffung. Ursache war eine beschädigte Phosphorbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die beim Zerkleinern von Betonbruch entdeckt wurde. Der Kampfmittelräumdienst barg den Blindgänger. Weder für den Verkehr noch für Anwohner bestand zu irgendeinem Zeitpunkt Gefahr, so die Feuerwehr. Die ZEIT berichtete bereits am 2. Dezember 2024 über einen ähnlichen Vorfall, bei dem eine Weltkriegsbombe auf einer Baustelle an der A3 beschädigt wurde (https://www.zeit.de/news/2024-12/02/weltkriegsbombe-auf-baustelle-an-a3-beschaedigt-verpuffung).
Die Bombe war unbemerkt in einen Betonschredder gelangt und wurde erst durch die dabei entstandene Beschädigung und die folgende Verpuffung entdeckt. Zwei Baustellenarbeiter reagierten geistesgegenwärtig und erstickten den Brand, indem sie die Bombe mit Erde bedeckten. Da jedoch weiterhin weißer Rauch aufstieg – ein typisches Anzeichen für Phosphorbomben, da der enthaltene Phosphor bei Kontakt mit Sauerstoff selbstentzündlich ist – alarmierten sie die Feuerwehr.
Das Gebiet um den Fundort wurde großräumig abgesperrt. Die beiden Arbeiter, die die Bombe mit Erde bedeckt hatten, wurden vorsorglich vom Rettungsdienst untersucht, blieben aber unverletzt. Der Einsatz dauerte etwa zwei Stunden.
Die Entdeckung von Weltkriegsbomben ist in Deutschland leider keine Seltenheit. Immer wieder kommt es bei Bauarbeiten oder Sondierungen zu Evakuierungen und Straßensperrungen, um die Bomben zu entschärfen oder zu bergen. Der Spiegel dokumentierte zahlreiche Fälle von Bombenfunden und Entschärfungen in ganz Deutschland (https://www.spiegel.de/thema/funde_von_blindgaengern/p6/). Die Süddeutsche Zeitung berichtete über einen tragischen Vorfall im Jahr 2007, bei dem ein Bauarbeiter auf der A3 bei Aschaffenburg durch die Explosion eines Blindgängers ums Leben kam (https://www.sueddeutsche.de/bayern/blindgaenger-auf-autobahn-a3-die-vermeidbare-tragoedie-1.888201). Dieser Fall verdeutlicht die anhaltende Gefahr, die von Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg ausgeht.
Auch in anderen Teilen Deutschlands werden weiterhin Weltkriegsbomben gefunden. So berichtete die Mainpost 2006 über einen tödlichen Unfall auf der A3 bei Aschaffenburg, bei dem ebenfalls eine Bombe explodierte (https://www.mainpost.de/neuesarchiv/bombe-toetet-arbeiter-auf-autobahn-art-3757564). Die idowa berichtete 2018 über die erfolgreiche Entschärfung einer Weltkriegsbombe an der A3 bei Regensburg (https://www.idowa.de/regionen/woerth-und-regensburg/landkreis-regensburg/weltkriegs-bombe-an-der-a3-erfolgreich-entschaerft-493831.html). Diese Beispiele zeigen, dass die Gefahr durch Blindgänger auch Jahrzehnte nach Kriegsende noch immer besteht und sorgfältige Sondierungen und Sicherheitsmaßnahmen bei Bauarbeiten unerlässlich sind.