19.10.2024
Prävention von Demenz: Wichtige Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen
Das ist gut für das Gedächtnis: Neuer Bericht: Wie sich Demenz vorbeugen lässt

Das ist gut für das Gedächtnis: Neuer Bericht: Wie sich Demenz vorbeugen lässt

Die zunehmende Zahl an Demenzerkrankungen in Deutschland und weltweit stellt eine große Herausforderung für die Gesellschaft dar. Schätzungsweise 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Form der Demenz, die zu einem Verlust ihrer geistigen Fähigkeiten führt. Ein neuer Bericht der Lancet-Kommission hat nun wichtige Erkenntnisse zur Prävention von Demenz veröffentlicht und zeigt auf, wie bestimmte Risikofaktoren minimiert werden können.

Risikofaktoren für Demenz

Der Lancet-Bericht listet eine Vielzahl von veränderbaren Risikofaktoren auf, die das Risiko, an Demenz zu erkranken, erhöhen. Dazu gehören:

- Rauchen - Schwerhörigkeit - Übergewicht - Einsamkeit - Luftverschmutzung - Hoher Cholesterinspiegel - Nachlassende Sehkraft

Die Kommission hat festgestellt, dass durch die Eliminierung dieser 14 Risikofaktoren bis zu 45 Prozent der weltweiten Demenzfälle verhindert oder zumindest verzögert werden könnten. Diese Erkenntnisse basieren auf umfangreichen Forschungen und zeigen die Dringlichkeit auf, präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Die Rolle von Cholesterin und Sehkraft

Besonders in den Fokus gerückt sind der hohe LDL-Cholesterinspiegel und der unbehandelte Sehverlust im Alter. Beide Faktoren sind mit einem signifikanten Risiko für Demenz verbunden. Schätzungsweise sieben Prozent der Demenzfälle können auf einen hohen Cholesterinspiegel ab dem 40. Lebensjahr zurückgeführt werden, während zwei Prozent auf nicht behandelte Sehstörungen zurückgehen.

Der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, Peter Berlit, hebt hervor, dass die Korrektur von Sehstörungen und die Senkung des Cholesterinspiegels in der mittleren Lebensphase das Risiko einer Demenz erheblich senken können. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Implikationen für die medizinische Praxis haben, insbesondere für Hausärzte, die eine wichtige Rolle bei der Früherkennung und Behandlung dieser Risikofaktoren spielen.

Zusammenhänge zwischen den Risikofaktoren

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Berichts ist die Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Risikofaktoren. Beispielsweise kann eine unbehandelte Schwerhörigkeit zu Kommunikationsschwierigkeiten führen, was wiederum soziale Isolation und kognitive Beeinträchtigungen zur Folge haben kann. Dies verdeutlicht, dass ein ganzheitlicher Ansatz zur Prävention von Demenz erforderlich ist, der sowohl körperliche als auch geistige Gesundheit berücksichtigt.

Präventionsstrategien

Um Demenz effektiv vorzubeugen, sind verschiedene Strategien erforderlich. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören:

- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, das Risiko für Übergewicht und damit verbundene Erkrankungen zu senken. - Regelmäßige körperliche Aktivität: Bewegung fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die geistige Fitness. - Geistige Herausforderungen: Aktivitäten, die das Gehirn stimulieren, wie Lesen, Rätseln oder das Erlernen neuer Fähigkeiten, sind wichtig für die geistige Gesundheit. - Soziale Interaktion: Die Pflege von sozialen Kontakten kann Einsamkeit entgegenwirken und die geistige Gesundheit fördern. - Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Diabetes kann entscheidend sein.

Die Bedeutung von Bildung

Ebenfalls betont der Bericht die Rolle der Bildung als präventiven Faktor. Ein niedriger Bildungsstand ist mit einem höheren Risiko für Demenz verbunden. Bildung fördert nicht nur das Wissen, sondern auch die kognitiven Fähigkeiten und die Fähigkeit, mit Stress umzugehen. Daher sollten Bildungsangebote und lebenslanges Lernen gefördert werden, um die Bevölkerung in ihrer geistigen Gesundheit zu unterstützen.

Schlussfolgerung

Der neue Lancet-Bericht liefert wertvolle Erkenntnisse über die Prävention von Demenz und zeigt auf, dass durch die Minimierung bestimmter Risikofaktoren viele Erkrankungen verhindert oder verzögert werden können. Dies erfordert jedoch nicht nur individuelles Handeln, sondern auch politische Maßnahmen zur Förderung der öffentlichen Gesundheit. Um die Zahl der Demenzerkrankungen zu reduzieren, ist es entscheidend, dass sowohl die Gesellschaft als auch die Gesundheitssysteme präventive Maßnahmen ergreifen und die Bevölkerung über die Risiken und Möglichkeiten zur Prävention aufklären.

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