Das Interesse an psychedelischen Substanzen wie LSD, Psilocybin und MDMA erlebt derzeit einen Aufschwung, sowohl in der Forschung als auch im privaten Bereich. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 26.11.2024 berichtete, entstehen im ganzen Land geheime Zirkel, in denen Menschen gemeinsam diese Drogen ausprobieren. Der Artikel schildert den Besuch eines solchen Zirkels in Brandenburg, wo eine als Schamanin bezeichnete Frau namens Viola Changa anbietet, eine Mischung aus verschiedenen Kräutern und psychoaktiven Substanzen.
Parallel dazu forscht die Wissenschaft intensiv an den therapeutischen Möglichkeiten von Psychedelika. t3n berichtete am 24.11.2024 über den Einsatz von LSD und Psilocybin bei der Behandlung von Depressionen, Traumata, Ängsten und Süchten. Der Artikel beschreibt den Ablauf einer psychedelischen Psychotherapie und betont die intensive Begleitung durch Therapeuten, die die Patienten durch die oftmals herausfordernden Erfahrungen des Trips führen.
Die Journalistin Anuschka Roshani, die in der Schweiz lebt, hat im Rahmen ihrer Recherchen für einen Artikel selbst an einer LSD-Studie teilgenommen und ihre Erfahrungen in ihrem Buch "Gleissen. Wie mich LSD fürs Leben kurierte" veröffentlicht. In einem Interview mit watson.ch vom 10.12.2023 schildert sie, wie LSD ihr Unterbewusstsein aufgewühlt und zu einer veränderten Wahrnehmung ihrer selbst und der Welt geführt hat. Sie betont jedoch auch die Anstrengung und die teils unangenehmen Aspekte eines LSD-Trips.
Die Anwendung von Psychedelika in der Therapie ist jedoch umstritten. Während erste Studien vielversprechende Ergebnisse zeigen, sind die Langzeitwirkungen noch nicht ausreichend erforscht. Experten wie der Psychiater Franz Vollenweider von der Universität Zürich mahnen zur Vorsicht und betonen, dass der Hype derzeit größer sei als die wissenschaftliche Evidenz. Auch die Zieglerschen, eine Einrichtung für Suchthilfe, warnen vor den Gefahren von Drogenkonsum und betonen die Wichtigkeit eines achtsamen und suchtfreien Lebens. In einem Artikel vom 25.08.2020 schildern sie den Fall eines jungen Mannes, der durch Drogenkonsum eine drogeninduzierte Psychose erlitten hat.
Ein weiterer Aspekt, der bei der Einnahme von Drogen, insbesondere im Sommer, beachtet werden muss, sind die Auswirkungen von Hitze auf den Körper. VICE berichtete am 02.08.2018 darüber, wie hohe Temperaturen den Konsum von Drogen, einschließlich Alkohol, Cannabis und Kokain, noch riskanter machen können. Durch die Hitze dehydriert der Körper schneller, was die Wirkung von Drogen verstärkt und das Risiko von Kreislaufproblemen und Überdosierungen erhöht.
Die zunehmende Popularität von Selbstversuchen mit Psychedelika wirft wichtige Fragen nach den Risiken und dem Nutzen dieser Substanzen auf. Während die Forschung an den therapeutischen Möglichkeiten weitergeht, ist es wichtig, sich der potenziellen Gefahren bewusst zu sein und verantwortungsvoll mit diesen Substanzen umzugehen.
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