In Hessen sind zahlreiche Radschnellwege in Planung, jedoch wurden bisher nur wenige Kilometer tatsächlich gebaut. Diese Radschnellverbindungen sollen den Radfahrern ein ungehindertes und zügiges Fahren ermöglichen, insbesondere für Pendler, die auf das Fahrrad umsteigen möchten. Der Weg von der Planung bis zur Umsetzung dieser Projekte gestaltet sich jedoch als langwierig.
Vor etwa sechs Jahren wurde der Spatenstich für die Verbindung zwischen Darmstadt und Frankfurt vollzogen. Bis heute sind lediglich 10,5 Kilometer zwischen Langen-Bahnhof und Darmstadt-Nord fertiggestellt. Diese Strecke ist der einzige Radschnellweg in Hessen, der derzeit in Bau ist, obwohl die Fertigstellung ursprünglich für das Jahr 2022 vorgesehen war.
Der Baubeginn für eine weitere Verbindung, die von Vellmar nach Kassel führen soll, wird für den Herbst 2024 erwartet. Auch hier wird mit einem baldigen Start der Bauarbeiten gerechnet. Insgesamt verweist das hessische Wirtschafts- und Verkehrsministerium auf eine Liste von 17 weiteren geplanten Radschnellverbindungen. Dazu zählen unter anderem die Strecken Wiesbaden-Mainz, Frankfurt-Mainz, Gießen-Wetzlar, Hanau-Aschaffenburg sowie Darmstadt-Heidelberg/Mannheim.
Radschnellwege sind in der Regel mehrere Meter breit und sollen möglichst ampel- und schrankenfrei verlaufen. Die Trennung von Auto- und Fußgängerverkehr ist ein weiteres wichtiges Merkmal. Diese Wege sind so konzipiert, dass Geschwindigkeiten von bis zu 30 Stundenkilometern sicher erreicht werden können.
Die Planung und Umsetzung von Radschnellverbindungen wird als komplexe Großprojekte angesehen. Laut dem hessischen Ministerium erfordert die konkrete Planung der einzelnen Abschnitte eine ähnliche Detailgenauigkeit wie die Planung neuer Straßen. Es müssen zahlreiche Interessen und betroffene Parteien berücksichtigt werden. Innerhalb von Städten ist oft wenig Platz vorhanden, was eine umfassende Umplanung erforderlich macht. Außerhalb von Ortschaften stehen der Naturschutz und die Eigentumsverhältnisse von Grundstücken im Vordergrund und stellen planerische Herausforderungen dar.
Obwohl in Hessen viele Radschnellwege geplant sind, bleibt abzuwarten, wie schnell diese Projekte realisiert werden können. Die Herausforderungen in der Planung und Umsetzung sind erheblich, und es bleibt zu hoffen, dass die notwendigen Schritte unternommen werden, um den Radverkehr in der Region zu fördern und zu verbessern.
Quelle: dpa Hessen, Zeit Online
