4.11.2024
Rauschtrinken bei Jungen Erwachsenen Nach Pandemie Wieder Zunahme

Junge Erwachsene und Alkohol: Studie zeigt Zunahme von Rauschtrinken

Nach einem Rückgang während der Corona-Pandemie steigt die Zahl junger Erwachsener, die Alkohol im Rausch konsumieren, wieder an. Wie die Zeit (Zeit Online, 04.11.2024) berichtet, zeigen neue Daten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Jahr 2023 einen besorgniserregenden Trend. Demnach gaben 46,2 Prozent der Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren an, in den 30 Tagen vor der Befragung mindestens einmal fünf oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit konsumiert zu haben. Dies entspricht nahezu dem Wert vor der Pandemie. Bei den gleichaltrigen Frauen stieg der Anteil von 19,0 Prozent auf 25,1 Prozent.

Definition und Datenerhebung

Als „Rauschtrinken“ definiert die BZgA den Konsum von fünf oder mehr Gläsern Alkohol bei einer Gelegenheit. Die Daten stammen aus der „Drogenaffinitätsstudie“ der BZgA, für die zwischen April und Juni 2023 7.001 Personen im Alter von 12 bis 25 Jahren befragt wurden.

Entwicklung während und nach der Pandemie

Während der Corona-Pandemie waren die Möglichkeiten zum Alkoholkonsum eingeschränkt, was zu einem Rückgang des Rauschtrinkens führte. Mit den Lockerungen der Maßnahmen ist dieser positive Trend jedoch offenbar verpufft. Auch bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren ist laut der Studie eine Zunahme exzessiven Trinkens zu beobachten. 17,1 Prozent der Jungen und 10,4 Prozent der Mädchen gaben an, kürzlich bei einer Gelegenheit fünf oder mehr Gläser Alkohol getrunken zu haben.

Regelmäßiger Konsum rückläufig

Entgegen dem Trend zum Rauschtrinken ist der regelmäßige Alkoholkonsum unter jungen Erwachsenen auf einem historischen Tiefstand. Nur 38,8 Prozent der Männer und 18,2 Prozent der Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren gaben an, in den zwölf Monaten vor der Befragung mindestens einmal pro Woche Alkohol konsumiert zu haben. Bei den 12- bis 17-Jährigen liegt der Anteil bei 12,4 Prozent der Jungen und 6,9 Prozent der Mädchen.

Gesundheitliche Risiken und Forderungen

Johannes Nießen, Leiter der BZgA, betont die schädlichen Auswirkungen von Alkohol auf das sich noch in der Entwicklung befindliche Gehirn junger Menschen. Rauschtrinken könne zu dauerhaften Schäden führen. Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert (Stern, 04.11.2024) warnt, dass jeder Schluck Alkohol schädlich sei und fordert ein striktes Alkoholverbot bis 16 Jahre, medizinisch betrachtet sogar bis 18 Jahre. Er kritisiert die allgegenwärtige Verfügbarkeit und die positive Darstellung von Alkohol in der Werbung.

Alter des ersten Alkoholkonsums

Das durchschnittliche Alter, in dem Jugendliche zum ersten Mal Alkohol trinken, ist laut BZgA seit 2004 von 14 auf 15 Jahre gestiegen. Den ersten Rausch erleben Jugendliche im Schnitt mit 16,2 Jahren (im Vergleich zu 15,5 Jahren im Jahr 2004). 65,1 Prozent der Jungen und 60,8 Prozent der Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren gaben an, bereits einmal Alkohol konsumiert zu haben.

Quellen:

Weitere
Artikel