Der Verband "Die Familienunternehmer" hat auf der CSU-Klausurtagung in Kloster Seeon weitreichende Wirtschaftsreformen angemahnt. Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann forderte laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) "attraktive Energiekosten und Steuern" sowie einen deutlich reduzierten Verwaltungsaufwand. Zeit Online zufolge betonte Ostermann die Notwendigkeit eines "klaren, marktwirtschaftlich orientierten Reformkurses", um die Wirtschaftsbedingungen in Deutschland zu stärken und die Konjunktur anzukurbeln.
Konkret schlug Ostermann die Senkung der Unternehmenssteuern auf 25 Prozent, die Abschaffung des Solidaritätszuschlags und eine Deckelung der Sozialabgaben bei 40 Prozent des Bruttolohns vor. Sie sprach sich außerdem für stärkere Anreize zum längeren Arbeiten und ein Festhalten an der Schuldenbremse aus. Deutschland habe seit 20 Jahren keine grundlegenden Reformen zur Verbesserung seiner Wettbewerbsfähigkeit mehr durchgeführt. Die Agenda 2010 sei die letzte große Reform gewesen, so Ostermann laut dpa.
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt kritisierte laut dpa-AFX das fehlende Wirtschaftswachstum Deutschlands und bezeichnete das Land als "Schlusslicht in Europa". Er argumentierte, dass die Rahmenbedingungen für die Nachbarländer die gleichen seien, der Umgang damit in Deutschland jedoch zur aktuellen Krise beigetragen habe. Auch die Frankenpost berichtete über die Klausurtagung und die Forderung nach Wirtschaftsreformen.
MarketScreener berichtete ebenfalls über die Forderung der Familienunternehmer nach niedrigeren Steuern und Energiekosten. Der Verband unterstrich die Notwendigkeit einer "Wirtschaftswende" nach der Bundestagswahl, um eine Abwanderung von Unternehmen ins Ausland zu verhindern.
Der Merkur berichtete ausführlich über die CSU-Klausur in Seeon. Neben den wirtschaftspolitischen Forderungen thematisierte die CSU auch die Migrationspolitik und verlangte eine "harte Kurskorrektur". Markus Söder kritisierte die finanzielle Unterstützung abgeschobener Straftäter und nannte diese "absurd".
Die Tagesschau analysierte die strategische Ausrichtung der CSU im Bundestagswahlkampf. Die Partei setze auf Themen wie Migration und Sicherheit, um AfD und Freie Wähler einzudämmen. Söder bekräftigte seine Ablehnung einer Koalition mit den Grünen.
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