Fünf Cannabis-Clubs haben in Brandenburg die behördliche Genehmigung zum Anbau von Cannabis erhalten. Wie die Zeit berichtet, befinden sich diese in Cottbus, Mittenwalde, Birkenwerder, Fürstenwalde und Vetschau. Das brandenburgische Landwirtschaftsministerium bestätigte diese Information auf Anfrage und gab an, von insgesamt 22 eingereichten Anträgen einen abgelehnt zu haben.
Die Zulassungen stehen im Kontext der bundesweiten Cannabis-Legalisierung, die in zwei Phasen erfolgte. Seit dem 1. April 2024 ist der Besitz, der private Anbau und der Konsum von Cannabis für Erwachsene ab 18 Jahren unter bestimmten Voraussetzungen legal. Die zweite Phase begann am 1. Juli 2024 und erlaubt nicht-kommerziellen Anbauvereinigungen mit maximal 500 Mitgliedern den Anbau von Cannabis zum Eigenbedarf, vorausgesetzt sie verfügen über eine Genehmigung. Die Borkener Zeitung berichtet, dass diese Vereine das angebaute Cannabis an ihre Mitglieder abgeben dürfen.
rbb24 berichtete im Oktober 2024 über die erste Genehmigung eines Cannabis-Clubs in Oranienburg. Der Verein „Green Social Club“ hatte seinen Sitz von Berlin nach Brandenburg verlegt, um die Genehmigung zu erhalten. Vereinsvorsitzender Christian Schmidt begründete den Umzug unter anderem mit der schwierigeren Suche nach geeigneten Anbauflächen in Berlin und den unklaren Zuständigkeiten. Der Club plant den Cannabis-Anbau auf 420 Quadratmetern, wovon 100 Quadratmeter als „Blütefläche“ vorgesehen sind.
Ende August 2024 lagen beim Landesamt für Verbraucherschutz in Brandenburg bereits neun Anträge zur Gründung von Cannabis-Anbauvereinigungen vor, wie die MAZ berichtete. Das Ministerium erklärte damals, dass die Anträge noch bearbeitet würden und keine Angaben zu den Mitgliederzahlen der geplanten Vereinigungen gemacht werden könnten. Es wurde jedoch mit einem weiteren Anstieg der Antragszahlen gerechnet.
Mitte Oktober 2024 lagen in Brandenburg 15 Anträge auf Genehmigung von Cannabis-Anbauvereinigungen vor, berichteten die Potsdamer Neueste Nachrichten. Ein Cannabis-Club in Königs Wusterhausen erwartete damals die Genehmigung Mitte November und plante die erste Ernte im Frühjahr 2025. Gleichzeitig berichteten die PNN, dass einige Cannabis-Konsumenten ihre Projekte aufgrund hoher Anfangsinvestitionen und des als ungeeignet empfundenen gesetzlichen Rahmens aufgegeben hätten.
Anfang November 2024 hatte Brandenburg drei Anbauvereinigungen genehmigt, so die Süddeutsche Zeitung. Die Genehmigung ist auf sieben Jahre befristet und die Vereine befinden sich in den Landkreisen Dahme-Spreewald, Oberhavel und in der Stadt Cottbus. Das brandenburgische Gesundheitsministerium konnte zu diesem Zeitpunkt keine Aussagen zu einem möglichen Hotspot für Anbauflächen rund um Zossen treffen, der von Berliner Seite vermutet wurde.
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