Die Beschäftigung von Rentnern nach dem Renteneintritt ist ein Thema von zunehmender Relevanz in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, arbeiteten 13 Prozent der Rentner in den ersten sechs Monaten nach erstmaliger Rentenzahlung weiter. Wie die F.A.Z. berichtet, entspricht dieser Wert dem EU-Durchschnitt. Sechs Prozent führten ihre Tätigkeit unverändert fort, sieben Prozent arbeiteten mit veränderten Bedingungen, beispielsweise reduzierter Arbeitszeit oder einem neuen Job. Diese Zahlen basieren auf der EU-Arbeitskräfteerhebung 2023.
Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, wiedergab, gaben 55 Prozent der Rentner ihre Erwerbstätigkeit nach Renteneintritt komplett auf. Weitere 33 Prozent waren bereits vor Rentenbeginn nicht mehr erwerbstätig, beispielsweise aufgrund von Altersteilzeit, Krankheit oder Arbeitslosigkeit.
Innerhalb der EU variiert der Anteil der weiterarbeitenden Rentner deutlich, wie die F.A.Z. anmerkt. Als möglichen Grund nennen die Statistiker die unterschiedlichen Rentensysteme der einzelnen Länder. In den baltischen Staaten ist die Weiterbeschäftigung besonders häufig: In Estland arbeiten 55 Prozent der Rentner weiter, in Lettland und Litauen jeweils 44 Prozent. Demgegenüber gaben in Slowenien und Rumänien jeweils 84 Prozent, in Bulgarien 79 Prozent ihre Tätigkeit komplett auf.
Die Deutsche Rentenversicherung betont die Flexibilität des Renteneintritts. Mit der sogenannten „Flexirente“ können Rentner unbegrenzt hinzuverdienen und gleichzeitig ihre volle Rente beziehen. Wer seine Rente erhöhen möchte, kann weiterhin Beiträge zahlen. Auch ein späterer Rentenbeginn ist möglich. Für jeden Monat späterer Inanspruchnahme erhöht sich die Rente um 0,5 Prozent. Wie die Deutsche Rentenversicherung in ihrem Artikel "Rente und Job? Ja, das geht!" ausführt, lohnt sich ein späterer Rentenbeginn in jedem Fall, da die Altersrente dauerhaft erhöht wird.
Wie die F.A.Z. weiter ausführt, steht die deutsche Wirtschaft aufgrund des demografischen Wandels und des Ausscheidens der Babyboomer vor einem Arbeits- und Fachkräftemangel. Experten schlagen neben verstärkter Zuwanderung auch einen späteren Rentenbeginn als Lösung vor. Schätzungsweise 4,7 Millionen Erwerbstätige werden den Arbeitsmarkt zwischen 2024 und 2028 verlassen.
Quellen: