Das sächsische Oberbergamt hat grünes Licht für den Bau eines neuen Bergwerks in Pöhla im Erzgebirge gegeben. Wie die Behörde mitteilte, wurde der Rahmenbetriebsplan mit einem Planfeststellungsbeschluss genehmigt. Die Saxony Minerals & Exploration AG (SME AG) plant, in dem Bergwerk im Schwarzenberger Ortsteil Pöhla verschiedene Rohstoffe wie Zinn, Wolfram, Flussspat und Indium abzubauen. Die Genehmigung markiert einen wichtigen Meilenstein für das Projekt, das bereits seit mehreren Jahren in Planung ist.
Ursprünglich hatte die SME AG die Eröffnung des Bergwerks bereits für 2021 angestrebt. Wie die „Die Sachsen News“ am 13.06.2023 berichtete, beklagte der Vorstand des Unternehmens die langwierigen Genehmigungsverfahren in Deutschland, die das Projekt verzögerten. Bislang beschränkten sich die Aktivitäten auf einen Erkundungsschacht und eine Pilotanlage. Nun, nach einem mehrjährigen Verfahren, ist die Freude über die erteilte Genehmigung groß. Ein Unternehmenssprecher äußerte sich gegenüber der Zeit Online (04.11.2024) erleichtert über das positive Ergebnis und sprach von einem "langen Weg". Am 18. November will die SME AG die Öffentlichkeit in Pöhla über die weiteren Schritte informieren.
Das Bergwerksprojekt in Pöhla hat eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für die Region. Früheren Angaben zufolge plant die SME AG, jährlich bis zu 400.000 Tonnen Erz zu fördern. Die Aufbereitung der Rohstoffe soll ebenfalls in der Region erfolgen. Laut Unternehmensangaben reichen die Vorkommen für einen Bergwerksbetrieb über 60 bis 70 Jahre. Wie die Freie Presse (04.11.2024) berichtet, stehen Wolfram und Zinn, gemessen an der Menge und Wirtschaftlichkeit, im Vordergrund der Förderung. Diese Rohstoffe gelten als kritisch für die Versorgung der Wirtschaft und werden in Deutschland und der Europäischen Union dringend benötigt. Das Oberbergamt betont den wichtigen Beitrag des Projekts zur Verbesserung der geopolitisch stabilen Verfügbarkeit dieser Rohstoffe.
Das genehmigte Vorhaben umfasst den Aufschluss der Lagerstätte, die Gewinnung der Bodenschätze unter Tage und den Betrieb einer Aufbereitungsanlage. Zusätzlich ist die Anlage einer Halde vorgesehen. Neben Wolfram und Zinn könnten auch Zink, Flussspat, Kupfer, Indium, Eisen, Silber und Kadmium gewonnen werden. Die Freie Presse (04.11.2024) berichtete auch über frühere Bedenken der Bürgerinitiative Pöhlwassertal hinsichtlich der Transportwege und der Umweltverträglichkeit des Projekts. Es bleibt abzuwarten, wie die SME AG auf diese Bedenken eingehen wird und welche Maßnahmen zum Schutz der Umwelt ergriffen werden.
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